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Liebe Atomkraftgegner*innen, liebe Energiewender*innen,

heute erhaltet Ihr unsere neue Info-Mail zu energiepolitischen Themen.
Leitet diese Mail gerne an Freunde, Bekannte und aktive Menschen weiter. Unser Newsletter kann auf unserer Homepage mit Eintrag in die Mailingliste abonniert werden - https://neckarwestheim.antiatom.net

Sonntagsspaziergänge des Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim in 2021 – der nächste am Sonntag, 9. Mai
Wir führen als Aktionsbündnis vor der Sommerpause noch drei Protest- und Informations-Sonntagsspaziergänge zu den Neckarwestheimer Atomanlagen durch. Der nächste findet am Sonntag, den 09.05.2021 um 14 Uhr statt - vormerken und weitersagen!
Thema an diesem Sonntag: Diskussion in der Europäischen Union: Klimaschutz mit Atomkraft?
Frankreich, England und fünf weitere EU-Staaten wollen erreichen, dass Atomkraft von der EU als nachhaltige Energieform anerkannt wird und somit in die Förderprogramme „green deal“ mit aufgenommen wird. Wir werden den aktuellen Stand darstellen, siehe hierzu unser Einladungsflyer zum Sonntagsspaziergang auf der Homepage: https://neckarwestheim-antiatom.net


Fukushima: radioaktives Wasser soll im Meer „entsorgt“ werden
Die japanische Regierung hat jetzt beschlossen, das gesamte gesammelte radioaktive Kühlwasser in Fukushima in den nächsten Jahren ins Meer abzulassen. Dieses unverantwortliche Vorgehen soll stattfinden, damit der Betreiber Tepco den hohen technischen und finanziellen Aufwand mit dem radioaktiven Kühlwasser einstellen kann. Die gesundheitlichen Folgen weltweit sind egal.
In über 1000 großen Tanks stehen auf dem Betriebsgelände insgesamt 1.230 Millionen Kubikmeter radioaktiv verstrahltes Wasser. Seit dem Super-GAU im März 2011 müssen die atomaren Brennstäbe in den drei havarierten Atomruinen permanent gekühlt werden. Nach wie vor tritt dort Radioaktivität aus und verseucht auch das Kühlwasser. Der Betreiber Tepco versucht mit Filtersystemen die Radioaktivität aus dem Wasser zu entfernen, was aber nur begrenzt möglich ist. Cäsium, Strontium und vor allem Tritium kann nicht gefiltert werden!
Bereits jetzt lassen sich selbst an der Westküste der USA radioaktive Partikel im Meer aus Fukushima nachweisen, ebenso bei gefangenen Fischen, die weltweit verkauft werden. Das Vorhaben der japanischen Regierung muss gestoppt werden. Umweltverbände, Anwohner und Fischer in Japan haben bereits Protestaktionen gegen das Einleiten des Wassers ins Meer durchgeführt.

Neues Atomkraftwerk in Flamanville in Frankreich
Alle AKW-Neubauten des Typs EPR aus Frankreich, die in Europa gebaut werden, haben große technische Mängel und Probleme. Die Kosten laufen aus dem Ruder und die ursprünglichen Zeitpläne sind Makulatur.
So auch beim französischen Prestigeprojekt des EPR in Flamanville. Dieser AKW-Neubau sollte ursprünglich bereits seit 2012 Atomstrom produzieren und insgesamt 3,3 Mrd. Euro kosten. Probleme beim Fundament brachten die erste Kostensteigerung und Verzögerung. Im Jahr 2016 hat die atomfreundliche französische Atomaufsicht die Reisleine ziehen müssen und einen Maßnahmenkatalog mit Mängeln aufgestellt. Im Jahr 2019 musste diese Atomaufsicht wegen gravierenden Mängeln an Schweißnähten im Reaktordruckbehälter massive Nachbesserungen einfordern. Jetzt im März 2021 hat die Atomaufsicht die Schweißnähte im Primakreislauf reklamiert, also der Bereich, wo die hochradioaktiven Prozesse stattfinden sollen. Der Zeitplan mit Inbetriebnahme im Jahr 2024 wurde auf „unbestimmt“ verschoben. Die IST-Kosten liegen derzeit bei 12,4 Mrd. Euro und EDF erwartet jetzt Kosten von mindestens 19 Mrd. Euro.

Weitere Energiewende und Ausbremsregelungen
Kurz vor Weihnachten wurde im Dezember ja eine „Last-Minute-Reform“ des Erneuerbaren Energien-Gesetz durchgeführt. Ganz bewusst wurden notwendige Klärungen, wie es mit der Energiewende weiter gehen soll, verzögert. So zum Beispiel die Frage des Weiterbetriebs aller Anlagen, die nach 20 Jahren aus der EEG-Förderung herausfallen, die Frage des weiteren Zubaus von neuen Energiewende-Anlagen, die Frage der langfristigen weiteren Vergütung des Stroms aus erneuerbaren Anlagen usw..
Wir werden diese Themen in unseren Sonntagsspaziergängen in den nächsten Monaten weiter darstellen. Hier heute nur so viel:


Liebe Atomkraftgegner*innen, liebe Energiewender*innen,

das Ausbremsen der Energiewende mit den seit 2017 beschlossenen „Reformen“ des Erneuerbaren Energie-Gesetz ist nur möglich, weil es inzwischen eine bundesweite „Große Koalition“ von Grünen, SPD, CDU/CSU und FDP bei Energiethemen gibt. In Sonntagsreden wird nach wie vor die Energiewende positiv dargestellt, gehandelt wird seit Jahren auf Bundes- und Länderebene anders. Die bisherigen Energiekonzerne EnBW, EON und RWE werden wieder hofiert und die fossilen umweltschädlichen Kraftwerke haben Vorfahrt vor der raschen weiteren Energiewende.
Nur so ist ein „Kohleausstieg“ erst bis 2038 möglich, nur so kann die Energiewende massiv ausgebremst werden. Wir haben die Situation, dass der Zubau von neuen Windrädern seit 2019 bundesweit zum Erliegen gekommen ist, ohne dass politisch dagegen gesteuert wird.

Jetzt regieren die Grünen in Baden-Württemberg mit der CDU weiter. Baden-Württemberg soll „zum Klimaschutzland im internationalen Maßstab“ gemäß dem Sondierungspapier der Grünen und der CDU gemacht werden. In der letzten Legislaturperiode von Grün mit Schwarz war noch das Gegenteil der Fall. Wir werden auf unserem Sonntagsspaziergang am 13. Juni den dann vorliegenden Koalitionsvertrag vorstellen und bewerten.


Weitere Termine:

Infos dazu finden sich jeweils auf unserer Homepage via https://neckarwestheim.antiatom.net
Bleibt aktiv und gesund!

Danke für Eure Unterstützung - Spendenkonto:
M. Braig, Volksbank Hohenzollern
IBAN: DE48 6416 3225 0381 1130 00
BIC: GENODES1VHZ


Beste Anti-AKW- & Energiewende-Grüße
vom Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
http://neckarwestheim.antiatom.net