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Hallo,

ausführliche Infos zur Heilbronner "Störfall-Übung" finden sich unter
http://www.energiewendeheilbronn.de/

Beim Artikel finden sich nioch einige lesenswerte Kommentare:
http://www.stimme.de/heilbronn/gkn/sonstige;art30651,1721120

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Heilbronner Stimme, 18.12.09

> GKN: Frühzeitige Information soll Panik verhindern

Von Reto Bosch

Eine Strahlenschutzübung organisierte das Regierungspräsidium Stuttgart im Februar dieses
Jahres in Brackenheim.Foto: Archiv/Sawatzki

Neckarwestheim - Ein Störfall im GKN, Radioaktivität droht zur Gefahr für Menschen und
Tiere zu werden. Für diesen zwar unwahrscheinlichen, aber möglichen Fall liegen detaillierte
Pläne vor, welche Behörden zu informieren sind, wer über die Alarmstufen entscheiden darf.
Rund um das Kernkraftwerk können Evakuierungen angeordnet werden. Bricht Panik unter
der Bevölkerung aus, ist allerdings fraglich, ob solche Maßnahmen umgesetzt werden
können. SPD-Landtagsabgeordnete bewerten die Notfallpläne für das GKN negativ.

Kommt es in den Reaktoren zu gefährlichen Problemen, müssen Regierungspräsident,
Polizeipräsident und andere Behördenleiter informiert werden. "Der erste Verantwortliche,
der zu erreichen ist, entscheidet über die Qualität des Alarms", erklärt Hans-Eugen
Zimmermann, im Landratsamt zuständig für den Katastrophenschutz. Die Palette reicht von
der informellen Ebene bis zum Katastrophenalarm. Das Regierungspräsidium kann zudem
bestimmen, dass die Bewohner von Städten und Gemeinden ihre Häuser verlassen müssen.
In dem Teil der Evakuierungszone, der im Landkreis Heilbronn liegt, leben über 50 000
Menschen.

Fluchtziel

Doch wohin sollen diese Bürger flüchten? Auch darauf gibt der Notfallplan eine Antwort. Die
Neckarwestheimer sollen nach Dörzbach, die Lauffener nach Schwäbisch Hall, die Fleiner
nach Künzelsau, die Horkheimer nach Nürtingen. Zimmermann geht davon aus, dass die
meisten Menschen - alarmiert von Sirenen und informiert vom Rundfunk - sich selbst
behelfen und die eigenen Autos nutzen. Buskapazitäten seien in eingeschränkter Kapazität
vorhanden. "Das Tempo der Evakuierung hängt von der Entwicklung im Reaktor ab", sagt
Zimmermann. Um Bewohner von Alten- und Pflegeheimen zu retten, stehe der Sanitäts- und
Betreuungsdienst des Landkreises zur Verfügung. Laut Zimmermann sind das etwa 200
Helfer.

Doch was geschieht, wenn die Katastrophenschützer keine Vorlaufzeit haben, weil durch
eine Explosion oder den Aufprall eines Flugzeugs Radioaktivität plötzlich austritt? "Eine Panik
wäre wohl nicht in den Griff zu bekommen", meint Zimmermann - zumal ehrenamtliche
Helfer kaum in verstrahltes Gebiet geschickt werden könnten. Ein Sprecher des
Regierungspräsidiums (RP) betont: Sinn der Notfallplanungen und der Information der
Bürger sei es gerade, Panik im Ernstfall zu verhindern. Die EnBW hat zusammen mit den
zuständigen Behörden eine Broschüre erarbeitet. Sie wurde 2003 an alle Haushalte in der
Umgebung des GKN verteilt und ist in den Rathäusern der umliegenden Gemeinden zu
bekommen. Eine Neuauflage ist in Arbeit.

Notfallübung

Mit einer Notfallübung hat das Aktionsbündnis Energiewende Heilbronn am Wochenende auf
die Probleme des Einsatzplans aufmerksam gemacht. Ein Aufklärungsdefizit sieht auch
Hans-Eugen Zimmermann. "Uns wäre daran gelegen, wenn sich die Bürger mehr
informieren würden." Schlechte Noten geben die SPD-Landtagsabgeordneten Reinhold Gall
(Obersulm) und Ingo Rust (Abstatt) den Notfallplänen. Es bleibe offen, wie und durch wen
ganze Gemeinden evakuiert werden sollten. Zudem hatten die Politiker Fehler in der
Zuordnung von Ortsteilen gefunden. "Wie soll man in so eine Planung und erst recht in die
Umsetzung Vertrauen haben", fragen Gall und Rust. Der Notfallplan kann im Landratsamt
eingesehen werden, die EnBW-Broschüre im Internet unter: www.rp.baden-wuerttemberg.de

Gefahren

Welche Konsequenzen ein katastrophaler Unfall im Neckarwestheimer Atomkraftwerk hätte,
hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab: Windrichtung und -stärke, Art und Menge
der freigesetzten radioaktiven Stoffe oder Niederschläge sind nur Beispiele. Bei einem Unfall
der höchsten Meldestufe geht das Stuttgarter Innenministerium davon aus, dass akute
Gesundheitsschäden und Spätschäden in großen Gebieten und gegebenenfalls in mehr als
einem Land zu erwarten sind. Außerdem seien langfristige Umweltschäden wahrscheinlich.

Jod-Tabletten

Menschen bis zum Alter von 45 Jahren können im Notfall Jod-Tabletten einnehmen, um sich
zu schützen. In einem Umkreis von zehn Kilometern um die Reaktoren hat das Landratsamt
Heilbronn Tabletten für die Bürger zur Verfügung gestellt. Laut Hans-Eugen Zimmermann
nahmen nur rund 20 Prozent der Bürger dieses Angebot wahr. Bei den Kommunen sind
Tabletten eingelagert.

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