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Sofortprogramm zur Energiewende jetzt statt Fossile & Atom!

b_215_215_16777215_0_0_images_stories_akt22_220330-gkn.jpg(17.07.2022) In Europa und auch in Deutschland hat die Klimaerwärmung immer deutlichere Auswirkungen. Es gibt Hitzerekorde mit über 40 Grad, Wald und Landwirtschaft leiden unter Wassermangel, auch die Versorgung mit Trinkwasser wird in den nächsten Jahren ein größeres Thema werden. Vor einem Jahr gab es infolge des Starkregens in Rheinland-Pfalz und in NRW eine Flutkatastrophe an der Ahr mit mindestens 189 Toten. Lokale Unwetter richten immer mehr Schäden an. Wir erleben jetzt auch die Folgen der Klimaveränderungen, wie sie andere Regionen seit Jahrzehnten bereits haben. In Afrika sind schon lange große Gebiete wie beispielsweise die Sahel-Zone davon drastisch betroffen. Seit langem fällt dort viel weniger Regen, ist keine Landwirtschaft und keine Tierhaltung mehr möglich. Sind bereits Millionen Menschen verhungert, laut UNHCR bis zu 20 Millionen von einer Unterernährung betroffen und vom Hungertod bedroht.

Seit Jahren wurden die Klimaziele nicht erreicht. Um die Folgen zu begrenzen, ist jetzt ein sofortiges Handeln weg von den Fossilen notwendig. Die jetzt beschlossenen Gesetze zur Energiewende reichen nicht aus, ihre Umsetzung ist zu zögerlich. Im ersten Halbjahr 2022 wurden bundesweit nur 238 neue Windräder gebaut. Gleichzeitig wurde durch das Auslaufen der EEG-Förderung nach 20 Jahren der Abbau von Windrädern fortgesetzt. Bereits über 6600 Windräder sind laut dem Bundesverband Windenergie aus der Förderung gefallen und können nur unter erschwerten Bedingungen weiterlaufen, viele werden abgebaut. Gleichzeitig wurde Repowering, also der Ersatz durch neue leistungsfähigere Anlagen erschwert.

Aktuell:  das Gegenteil einer raschen Energiewende findet statt
Mit langfristigen Verträgen soll Flüssiggas aus undemokratischen Ländern wie Katar und umweltschädliches Fracking-Gas aus den USA bezogen werden. Die umweltschädliche Kohle- und Ölverstromung erweitert werden.

Die EnBW gibt bereits den Vorreiter und hat einen GAS-Liefervertrag aus den USA von 2026 bis 2046(!) abgeschlossen. Sie will statt der raschen Energiewende Gas langfristig nutzen und ihre Kohle-Kraftwerke mit staatlicher Subvention auf Gas umbauen. Die EnBW als Staatskonzern steht ja auch unter dem besonderen „Artenschutz“ der Grünen und der CDU in Baden-Württemberg. Nach 11 Jahren (!) Grün geführter Landesregierungen ist deshalb Baden-Württemberg als Flächenland immer noch das bundesweite Schlusslicht bei der Windenergie. Die Wind-Vorgaben im Koalitionsvertrag platzen wieder wie Seifenblasen. Es werden für mehrere Milliarden zwei Flüssiggas-Terminals in Norddeutschland gebaut, und es wurden bereits Entladeschiffe angemietet. Mit all diesen jetzt laufenden Maßnahmen wird eine neue fossile Infrastruktur errichtet, werden weltweit neue Öl- und Gasfelder erschlossen und mit Verträgen aus Deutschland bezahlt.
Dies ist momentan das politische Handeln der Ampel-Regierung und der Länder: statt mit den Erneuerbaren voll durchzustarten, werden die Fossilen mit vielen Milliarden subventioniert.

Jetzt erst recht: Invest-Sofortprogramm zur weiteren Energiewende!

Dies ist angesichts von Putins Krieg gegen die Ukraine und den drastischen Folgen des Klimawandels das Gebot der Stunde. Im ersten Halbjahr haben die Erneuerbaren bereits 50% des Stroms produziert. Sie können rasch ausgebaut werden, Atomanteil nur 4% Strom. Es gibt kein Strom-, sondern mit Gas ein Wärmeproblem. Die Ursachen für das Wärmeproblem liegen in der seit Jahrzehnten gesteigerten Gas-Abhängigkeit von Russland und dem Festhalten an umweltschädlichen Fossilen. Jetzt rächt sich bitter das Ausbremsen der erneuerbaren Energien, die Energiewende könnte längst umweltfreundlich die Fossilen ersetzen. Erneuerbare können in Verbindung mit Speichern bei Strom und Wärme alle Fossilen ablösen, dies muss jetzt gefördert und umgesetzt werden.

Die Erneuerbaren müssen mit einem Milliarden-Investitionsprogramm von der Bundesregierung und den Ländern unterstützt werden. Indem kurzfristig auf alle geeigneten öffentlichen Gebäude und (Park-)Flächen Photovoltaik installiert wird. Auf Schulen, Sporthallen, Schwimmbädern usw. kann mit Solarthermie auch Wärme erzeugt werden.

Notwendig ist ein Masterplan von Bund, Ländern und Kommunen, wie Maßnahmen zum Energiesparen umgesetzt werden können. Und Synergien bei der Sektorenkopplung von Strom und Wärme zukünftig planmäßig genutzt werden. Für Alle muss die Nutzung von Wind und Sonne ohne Einschränkungen und die Weitergabe von Strom und Wärme auch an Dritte ohne Bürokratie und Kosten ermöglicht werden.
Klimaschutz ist nur mit Erneuerbaren möglich!