KIKK-Studie
Vor nun über 1,5 Jahren (Dezember 2007) wurde die Studie zur Kinderkrebs-Häufung um die deutschen Atomkraftwerke (kurz KIKK) veröffentlicht: Sie bestätigt, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen der Nähe der Wohnung zum Kernkraftwerk und dem Risikio, vor dem 5. Geburtstag an Krebs bzw. Leukämie zu erkranken ( Zitat aus : BFS „Hintergrund-informationen zur KIKK-Studie“). International wird die Studie und deren Konzeption gerühmt - sie zählt als der sog. „Goldstandart“: Zum einen stammen die Daten aus dem deutschen Krebsregister und sind damit verläßlich und vollständig. Zum anderen wurden in einem weniger bekannten 2. Studienteil (sog. Fall-Kontroll-Studie) mit großem Aufwand andere denkbare Risikofaktoren für die Krebsentstehung (Rauchen der Eltern, Ernährung, Röntgen-aufnahmen... ) ausgeschlossen.
2007 wurde eine weitere Arbeit zum Thema Kinderkrebs in den USA veröffentlicht. Diese schließt neben den deutschen Studiendaten noch Ergebnisse aus anderen Ländern der Welt (Japan, USA, England...) ein. Sie bestätigt ebenso, dass im Nahbereich von 5 km um ein AKW das Krebsrisiko für Kleinkinder signifikant ansteigt.
Die Politik indessen schweigt – wie immer, wenn es um die Atomindustrie geht. Umweltminister Gabriel hat die Bewertung in Gremien abgeschoben - wohl in der durchsichtigen Hoffnung, das Thema der Gesundheitsgefährdung auszusitzen. Die herrschenden Atom-Lobby-Gruppen versuchen indes weiterhin, das Ergebnis der KiKK-Studie zu diskreditieren.
Bis heute ist es nicht möglich, die vollständigen Studienrohdaten zur weiteren Bearbeitung zu erhalten – obwohl im öffentlichen Auftrag und mit öffentlichen Geldern angefertigt, ist das Datenmaterial „geheim“ – selbst die Landesbehörden der Atomaufsicht erhalten keinen Zugriff darauf.
Die wissenschaftliche Diskussion ist da weiter: Die bisherige Strahlenschutzverordnung und auch die entsprechenden Grenzwerte gehen von einem „Referenz-Mann“ aus, einem gesunden 30-jährigen Mann. Ein Kind, zumal noch im Mutterleib, ist ungleich strahlensensibler und damit gefährdeter gegenüber radioaktiven Substanzen als ein erwachsener Mann. Aus diesem wissenschaftlich unstrittigen Fakt heraus fordern die atomkritischen IPPNW-Ärzte die Einführung eines „Referenz-Embryos“ – an diesem muß sich eine Strahlenverordnung aus-richten, will sie wirklich zum Gesundheitsschutz beitragen.
mehr zur Kinderkrebsstudie:
Atomkraftwerke und Krebserkrankung