Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
http://neckarwestheim.antiatom.de
12.06.08

> Kein weiterer Atommüll
> GKN I sofort abschalten!

Seit dem 14. Juni 2000 gibt es in Deutschland die "Vereinbarung über die
geordnete Beendigung der Nutzung der Kernenergie in Deutschland."
Unterzeichnet von der damaligen rot/grünen Bundesregie-rung und den vier
Vorstandsvorsitzenden der Engergiekonzerne EoN, RWE, EnBW und Vattenfall.
Heute, bereits 8 Jahre später, ist noch kein einziges relevantes
Atomkraftwerk in Deutschland abge-schaltet worden! Lediglich die beiden
Uralt-Kleinreaktoren in Stade und Obrigheim. Warum - wo doch in diesem
"Atomausstieg" sogar drinsteht, dass das Ende der Regellaufzeit von GKN
I am 01.12.2008 sein soll? Weil diese gesamte Vereinbarung eine
Mogelpackung ist, es gibt definitiv kein einziges festgeschriebenes
Abschaltdatum!

Bundesumweltminister Gabriel lehnt jetzt die beantragte
Laufzeitverlängerung durch eine Strommengenüber-tragung von GKN II auf
das GKN I ab. Doch wird deshalb GKN I - wie eigentlich im sogenannten
Atomaus-stieg vorgesehen - im Dezmber 2008 abgeschaltet? Nein! Denn
geregelt wurden in diesem "Atomausstieg" lediglich sehr großzügig
bemessene Reststrommengen für jedes Atomkraftwerk. Selbst das AKW
Mühlheim-Kärlich, das nie richtig am Netz war, erhielt sie sagenhafte
Reststrommenge von 107,25 Terrawattstunden zum verteilen auf andere
Atomkraftwerke.
So können die Energiekonzerne nach belieben Schlupflöcher suchen um ein
Abschalten zu verhindern. Des-halb gibt es seit dem letzten Jahr den
unsäglichen Streit um die Strommengenübertragungen, den EnBW und RWE
bereits vor Gericht austragen. Dies alles, um ein Abschalten vor der
nächsten Bundestagswahl im Herbst 2009 zu verhindern. EnBW geht dabei
sogar so weit, dass sie auf rund 80 Million Euro Profit für das längst
abgeschriebene AKW verzichtet und im Jahr 2007 die Leistung von GKN I auf
68% gedrosselt wurde. Die EnBW Geschäftsführung setzt ihren Profiverzicht
auch 2008 fort, in den ersten vier Monaten lief GKN I ebenso nur mit
einer Leistung von 67%.

In beiden Atomkraftwerken in Neckarwestheim entsteht durch die tägliche
Atomstromproduktion hochradioak-tiver Atommüll. Von GKN I und GKN II
zusammen 28 Tonnen im Jahr, alle 17 AKWs in Deutschland hinterlas-sen
jährlich ca. 500 Tonnen hochradioaktiven Atommüll. Keiner der heute
Verantwortlichen bei der EnBW, den zuständigen Aufsichtsbehörden beim
Land und beim Bund kann die Frage beantworten, was mit diesem Atommüll in
den nächsten Jahrtausenden geschehen soll. Dieser Atommüll soll jetzt für
40 Jahre in das Zwi-schenlager. In 40 Jahren wird es die heutige
Rechtsform der EnBW Kraftwerks GmbH längst nicht mehr ge-ben. Wer haftet
überhaupt und ist für den Atommüll verantwortlich? Alle heutigen Probleme
des Atomstromes werden einfach den nachfolgenden Generation hinterlassen!
Die neue Kinderkrebsstudie hat nachgwiesen, dass bereits im Normalbetrieb
der Atomkraftwerke ein erhöhtes Krebs- und Leukämierisiko in der Umgebung
der Atomkraftwerke besteht. Es wurde anhand der Kinderkrebs-zahlen des
deutschen Kinderkrebsregisters in Mainz festgestellt, dass im 5-km Radius
um ein AKW Kleinkin-der sogar ein signifikant erhöhtes Leukämierisiko
haben. Generell gilt die Abstandsregel im 50-km Radius: je näher der
Wohnort liegt, desto höher das Erkrankungsrisiko.

Der Anstieg bei den regenerativen Energien ersetzt seit langem jährlich
bereits 1-2 Atomkraftwerke. Der wei-tere Betrieb von Atomkraftwerken ist
gesundheitsgefährdend, die weitere hochradioaktive Atommüll-Produktion
unverantwortlich.

Das Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim fordert:

> keinen Weiterbetrieb von GKN 1 bis nach der nächsten Bundestagswahl!
> die sofortige Stilllegung von GKN 1 und GKN 2!




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