[ Vernebelt werden in Baden-Württemberg auch enorme Sicherheitsdefizite.
Sehenswerter Kontraste-Beitrag zur fehlenden Überprüfung der Reaktordruckbehälter bei
Uralt AKWs (wie Philippsburg1) sowie der Rolle des TÜV Südwest und des
Umweltministerium Ba-Wü dabei:
http://snipurl.com/zmm60 ]
SWR, 19.07.10
> Philippsburg
> Vernebelungsanlage soll Kernkraftwerk schützen
Die EnBW hat mit dem Bau einer Vernebelungsanlage auf dem Gelände des Atomkraftwerks
Philippsburg (Kreis Karlsruhe) begonnen. Diese soll dem Schutz vor Terrorangriffen aus der
Luft dienen. Kritiker bezweifeln allerdings die Wirksamkeit dieser Maßnahme.
(Aussenaufnahme des Kernkraftwerks Philippsburg * Kernkraftwerk Philippsburg)
Das baden-württembergische Umweltministeriums hat die Genemigung für den Bau Ende
letzten Monats gegeben, erklärte ein Sprecher des Ministeriums gestern gegenüber dem
SWR. Ein Antrag für eine Vernebelungsanlage läge auch bereits für das AKW
Neckarwestheim vor.
Das Vernebelungs-Konzept sieht vor, rings um den Atommeiler in Philippsburg
Nebelgranaten aufzustellen. Falls im Alarmfall ein Flugzeug seine Route verlassen und auf
das Kernkraftwerk zusteuern sollte, würden die Granaten gezündet. Innerhalb von 40
Sekunden könne das Kraftwerksgelände in dichten Nebel eingehüllt werden, so dass
Terrorpiloten ihr Ziel nicht so leicht fänden. Die Reaktoren in Philippsburg gelten wegen ihrer
topographischen Lage als besonders verletzlich.
Kritiker: Vernebelung kein wirksamer Schutz
Kritiker bezweifeln allerdings die Wirksamkeit von Vernebelung als Schutz vor
Terrorangriffen. Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien (EUROSOLAR)
etwa bezeichnet die Maßnahme als "wenig plausibel". Gerade in Zeiten, in denen Navigation
mittels GPS (Global Positioning System) selbstverständlich sei, lasse sich ein Terrorpilot
wohl kaum von einer Vernebelung irritieren, schrieb Cornelia Ziehm in einem Kurzgutachten
bereits im Jahr 2008.
Zudem weise unter anderem das Reaktorgebäude Philippsburg eine so geringe Wandstärke
auf, dass sie auch durch eine geringere Gewalteinwirkung zerstört werden könnte, als dies
mit einem gezielten Flugzeugabsturz mit Passagiermaschinen zu erreichen wäre.
Der Atommeiler Philippsburg liegt etwa 30 Kilometer nördlich von Karlsruhe am Rhein. Er
wurde in den 1970er Jahren gebaut. Der erste Block (KKP 1) mit einem Siedewasserreaktor
ging 1979 ans Netz. Phillipsburg wird ebenso wie das AKW in Neckarwestheim von der
Energie Baden-Württemberg betrieben.
http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=6660716/1pb7em8/index.html
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