(Presse-Info neckar-castorfrei.de, 20.06.2017) Bereits im letzten Jahr, am 09.08.2016 hat das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit mit der 6. Änderungsgenehmigung die Einlagerung der 15 CASTOREN aus Obrigheim in das sogenannte Standortzwischenlager in Neckarwestheim genehmigt. Einspruchs- und Klagefrist war wie rechtlich üblich innerhalb von einem Monat.
Warum hat die Gemeinde Neckarwestheim dagegen nichts unternommen? Warum wurden nur jetzt juristisch aussichtslose Schritte im Eilverfahren gegen die Transportgenehmigung vom 16.05.2017 eingeleitet? Nicht rechtzeitig im Hauptverfahren gegen die Einlagerungsgenehmigung innerhalb der Klagefrist reagiert? Ein vollkommen unlogisches Vorgehen.
Der Bürgermeister und der Gemeinderat von Neckarwestheim haben nichts gegen den Weiterbetrieb vom Block 2 in Neckarwestheim bis Ende 2022. Sie akzeptieren das Anwachsen des ungelösten Atommüllproblems mit jährlich mindestens drei weiteren CASTOREN vom Block 2 im sogenannten Standortzwischenlager in Neckarwestheim. Warum?
Der Bürgermeister und der Gemeinderat wissen sehr wohl, dass die Genehmigung für das sogenannte Standortzwischenlager bis 2046 nicht ausreicht. Sie wissen, dass der Atommüll darüber hin-aus in Neckarwestheim bleiben wird. Denn ein „Endlager“ für den hochradioaktiven Atommüll wird es bis dahin nicht geben. Auch hier können sie sich nicht auf „politische Versprechen“ berufen.
Bruno Thomauske, der für das Bundesamt für Strahlenschutz in Neckarwestheim und bundesweit die Anhörungen für das sogenannte Standortzwischenlager durchgeführt hat, arbeitete auch für die „Endlagersuchkommission“. Dort hat er ein aus seiner Sicht realistisches Papier zur „Endlagersuche“ erarbeitet. Dieses sieht vor, dass dann eventuell ab 2120 ein sogenanntes tiefengeologisches „Endlager“ zur Verfügung steht. Erst dann könnte mit der viele Jahrzehnte dauernden Einlagerung begonnen werden (Studie siehe https://is.gd/thomauske).
Es wäre an der Zeit, dass sich der Gemeinderat in Neckarwestheim im Interesse der Neckarwestheimer Bürger/innen mit diesem Szenario beschäftigt.
Statt viel zu spät Feigenblatt-Klagen einzureichen.
Wir fordern:
- Atomausstieg sofort – keine weitere Atommüllproduktion
- dezentrale und regenerative Energiewende jetzt!
Anstehende CASTOR-Transporte auf dem Neckar:
Atommüll wohin – ist vollkommen ungelöst!
Und gegen die sinnlose Atommüllverschiebung von Obrigheim nach Neckarwestheim ist politisch aktiver Widerstand angesagt!
Das Bündnis Neckar-Castorfrei ruft zu Mahnwachen und Protestaktionen gegen die sinnlose Atommüllverschiebung von Obrigheim nach Neckarwestheim auf.
• wenn der in Neckarwestheim ankernde Schiffskonvoi nach Obrigheim fährt, findet eine Mahnwache in Gundelsheim neben dem Campingplatz, direkt an der Bundesstrasse statt.
• Beim ersten CASTOR-Transport von Obrigheim nach Neckarwestheim eine Mahnwache und eine Demonstration in Heilbronn.
Informationen und Karten auf unserer Homepage: www.neckar-castorfrei.de