Kein AKW im Erdbebengebiet! Gegen die unerträglich aggressive RWE-Atompolitik


Image Am 4. März protestierten im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche gegen den RWE - Atomkonzern und dessen AKW-Neubaupläne im bulgarischen Belene AtomkraftgegnerInnen vor der SÜWAG-Niederlassung in Ludwigsburg. SÜWAG ist ein Tochterunternehmen von RWE.
Die AKW-GegnerInnen übergaben dem SÜWAG-Niederlassungsleiter Ulrich Burr ein Protestschreiben an den RWE-Vorstand Dr. Grossmann und an den SÜWAG-Vorstand Dr. Balthasar.
(Hier ein Kurzbericht, das Protestschreiben, Fotos und zwei Presseartikel)




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An
RWE AG, Herrn Dr. Großmann, Opernplatz 1, 45128 Essen

An
Süwag Energie AG, Herr Dr. Klaus-Peter Balthasar, Brüningstr. 1, 65929 Frankfurt am Main

Ludwigsburg, 04.03.2009

Sehr geehrter Herr Dr. Großmann,
sehr geehrter Herr Dr. Balthasar,

mit großer Sorge schreiben wir Ihnen heute wegen Ihrer geplanten Investition in das bulgarische Atomkraftwerk Belene. In Belene soll ein bisher noch nirgends erprobter russischer Reaktortyp in
einem Erdbebengebiet gebaut werden.

Heute vor 12 Jahren, am 4. März 1977, sind bei einem Erdbeben nur 14 km vom geplanten Reaktorstandort entfernt 120 Menschen umgekommen. Deshalb haben Wissenschaftler schon zu kommunistischen Zeiten vor dem Standort Belene gewarnt und es gab vehemente Proteste gegen das Projekt, die dazu führten, dass es nach der Wende eingestellt wurde.
Das für Belene gewählte Reaktor-Design besteht aus Reaktoren, die weltweit nirgendwo industriell betrieben werden, einzig ein Vorläufermodell wird in China gebaut. Dem entsprechend gibt es bisher weder Sicherheitsanalysen noch Betriebserfahrung für den geplanten Reaktortyp.
Auch der ehemalige Leiter der bulgarischen Atomaufsicht, Dr. Guergui Kastchiev, hat Sicherheitsbedenken: Neben dem unsicheren Standort sind dies Designprobleme, Mangel an qualifiziertem Personal, eine mangelhafte Sicherheitskultur, gravierende Schwächen bei der bulgarischen Atomaufsicht und die fehlende
Strategie für den atomaren Abfall.
Wie erschreckend die institutionellen Rahmenbedingungen in Bulgarien sind, beweisen aktuelle Berichte über die nach wie vor weit verbreitete Korruption, über Auftragsmorde, Menschenhandel und Drogen- sowie Waffenschmuggel. Die EU-Kommission sieht dies mit so großer Sorge, dass sie angedroht hat, weitere EUProgramme einzustellen.

Wenn RWE unter diesen Rahmenbedingungen in eine Hochrisiko- Technologie an einem erdbebengefährdeten Standort investieren will, ist das schlicht verantwortungslos. Deshalb fordern wir Sie,
Herr Großmann und Herr Balthasar, dringend auf, Ihre Unternehmen von diesem gefährlichen Projekt abzubringen!

Überhaupt betreiben RWE und das Tochterunternehmen Süwag mit ihrem „ProKlimaStrom“, mit Risiko-Kraftwerken wie das AKW Biblis und mit ihren AKW-Neubauplänen eine unerträglich aggressive Atompolitik. Deshalb fordern wir Ihre RWE/Süwag-Kunden zum Stromwechsel auf, um klarzumachen, dass Ihre Atompolitik zum einem Image-GAU führen wird.

Ihren Kunden empfehlen wir die Alternativen: Ökostrom von Anbietern, die sich im Gegensatz zu RWE und Süwag beim Ausbau der Erneuerbaren Energien engagieren. So können und werden die StromwechslerInnen ihre persönliche Umweltbilanz wirklich verbessern und künftig Strom nutzen, ohne Atommüll zu produzieren.

Wir würden uns freuen, von Ihnen eine Antwort zu erhalten.
Mit freundlichen Grüßen

Alle an der Mahnaktion am 4.3. in Ludwigsburg beteiligten Menschen


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Nach der Mahnwache bei der SÜWAG, an der sich ein Dutzend AKW-GegnerInnen beteiligten, fand in der Ludwigsburger Innenstadt eine Info-Aktion statt, bei der unter anderem die Bevölkerung aufgefordert wurde, den Stromanbieter zu wechseln und bei der Unterschriften für eine Protestnote an den RWE-Vorstand gesammelt wurden.

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Die Polizei observierte übrigens das Geschehen durch regelmäße Beobachtungen aus dem Streifenwagen. Persönlich anwesend am Rand der beiden Mahnaktionen waren zwei Beamte der Dezernats Staatschutz bei der Kripo Ludwigsburg...


Image Bietigheimer Zeitung

Image Ludwigsburger Kreiszeitung

 




Bundesweiter Aktionswoche gegen RWE | www.urgewald.de
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