Liebe AtomktaftgegnerInnen,

heute morgen wurde unter grossem Medienrummel und mit etwa 2 Omnibussen
voller Menschen (geladene Gäste, Presse, EnBW-Manager, zahlreiche
Sicherheitskräfte) der Abschluss der Bauarbeiten des Neckarwestheimer
Zwischenlagers verkündet.
Etwas ein Dutzend AtomkraftgegnerInnen protestierten vor dem AKW gegen
den Weiterbetrieb der Atomanlagen. Der Termin war erst kurzfristig
bekannt geworden.
Morgen findet am AKW ein Infotag (mit Besichtigungsmöglichkeit des
Zwischenlagers) statt; von 10.00 bis 15.00 Uhr.
Am kommenden Dienstag soll das Standortzwischenlager am AKW Philippsburg
eröffnet werden.
Es bleibt weiterhin viel zu tun. In der Anlage unsere Presse-Info von
gestern.

atomfeindliche Grüsse!

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Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
c/o Demokratisches Zentrum, Wilhelmstr. 45/1, 71638 Ludwigsburg
http://neckarwestheim.antiatom.de

Presseinformation
19.10.2006


Fertigstellung des Zwischenlagers am AKW Neckarwestheim

> Atommüllproduktion stoppen - jetzt!
> Abschalten und umsteigen!

Seit dem sogenannten "Atomkonsens" dient die Lagerung des
hochradioaktiven Atommülls an den AKW-Standorten als sogenannter
Entsorgungsnachweis laut § 6 Atomgesetz, ohne welchen die AKWs nicht
betrieben werden dürfen. Keinesfalls ist mit dem lagern des Atommülls für
40 - 60 Jahre am AKW-Standort die Frage nach der Entsorgung des
hochgiftigen und der hoch radioaktiven Hinterlassenschaft des AKWs
irgendwie geklärt.
Das Problem wird schlichtweg den nachfolgenden Generationen aufgebürdet -
koste es, was es wolle. Die mögliche sofortige Energiewende wird aus rein
wirtschaftlichen Interessen auch von der EnBW weiter blockiert.

Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens wurde anhand der Vielzahl der
Einwendungen mehr als deutlich, dass auch das Neckarwestheimer
Zwischenlager eigentlich nicht genehmigungsfähig ist. Beispielhaft seien
einige Gründe nochmals wiederholt: So lässt es sich nicht leugnen, dass
die Produktion von Atommüll sowie dessen Lagerung das Grundrecht auf
körperliche Unversehrtheit verletzt. Die Castor-Behälter sind nach wie
vor nicht im Original auf Einwirkungen von außen (im Katastrophenfall)
getestet. Der AKW-Standort Neckarwestheim ist durch Auswaschungen im
Untergrund mehr als unsicher. Es ist vollkommen offen, was mit dem
Atommüll nach Ende der Genehmigungsfrist für die Aufbewahrung im
Zwischenlager geschehen soll - weltweit gibt es keine Lösung für das
Atommüll-Problem.

Vom Zeitpunkt der Genehmigung des Zwischenlagers bis heute, zu seiner
Fertigstellung, hat sich jedoch einiges getan. GKN hat weiter Atommüll
produziert, inzwischen stehen bereits 18 beladene Castoren unter
schlichten Betonhauben im Freien. Herr Thomauske, der seinerzeit für das
BfS die Genehmigungsverfahren geleitet hat, ist inzwischen in
entscheidender Position beim Atom-Konzern Vattenfall angekommen. Wie bei
Vattenfall sind inzwischen auch bei der EnBW die Bekenntnisse zum
Einhalten des sogenannten "Atomausstiegs" mehr als Makulatur. Mit dem
bevorstehenden angekündigten Antrag auf "Laufzeitverlängerung" für GKN 1
hat jetzt auch EnBW eindeutig diesen "Atomkonsens" aufgekündigt. Für den
Stromkonzern, der sich in seinen Veröffentlichungen gerne als ökologisch
verantwortlichen Konzern präsentiert, geht es mit seinem 60prozentigen
Anteil an Atomstrom ums nackte Überleben. Es geht ihm nicht um
Klimaschutz, sondern ausschließlich darum, die Bilanzen mit den
gefährlichen, uneffektiven und wenig innovativen Großkraftwerken im
positiven Bereich zu halten. Für die hohen gesundheitlichen und auch
ökonomischen Risiken der Atomstromproduktion soll weiter ausschließlich
die Bevölkerung die Verantwortung tragen.

Ungeachtet der politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten werden wir
auch weiterhin diesem gefährlichen und unverantwortbaren Geschäftsgebaren
nicht tatenlos zuschauen. Für den Zeitpunkt der Antragsstellung auf
Laufzeitverlängerung sind bereits verschiedene Aktionen, in
Neckarwestheim und an anderen EnBW - Standorten, in Vorbereitung.
Am 4. November findet am AKW Biblis unter dem Motto "Nur eines ist sicher
- AKWs sind es nicht" eine überregionale Demonstration für die sofortige
Stilllegung der Atomanlagen statt.
Ab dem 11. November wird mit dem 10. Castor-Transport nach Gorleben
gerechnet. Dieser Transport wird wieder von einem massiven
Polizeieinsatz, erfahrungsgemäss unter Missachtung von Grundrechten,
begleitet sein. Auch für diesen Transport sind sowohl hier im Südwesten
als auch bundesweit zahlreiche vielfältige Arten von Protest in
Vorbereitung.

Der Weiterbetrieb der AKWs maximiert die Milliardenprofite der Betreiber
auf Kosten unserer Gesundheit. Für eine sichere Stromversorgung werden
weder die AKWs in Neckarwestheim noch andere Atomkraftwerke gebraucht.
Keine weitere Atommüllproduktion - AKWs sofort abschalten!

Infos zur Demonstration zum AKW Biblis am 4.11.:
www.castor-stoppen.de

Infos zum Stromanbieterwechsel:
www.atomausstieg-selber-machen.de


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Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
Info-tel 07141 / 903363
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