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PRESSEMITTEILUNG Trier, den 15.1.2010

Nein zum gefährlichen Atomexperiment im benachbarten AKW Cattenom

Risiko bei Atomanlage Cattenom wird durch neue Brennstäbe erhöht - Politik schweigt

Anfang Dezember 2009 genehmigte die französische Atomaufsichtsbehörde
ASN die Verwendung von neuem Nuklearmaterial für die vier Reaktoren in
Cattenom -- wie die Öffentlichkeit erst jetzt er­fährt. Die neuen
Brennstäbe enthalten mehr Spaltmaterial: Statt mit 3 -- 4 % Uran 235
sind die neu­en HTC Brennstoffe (Haut tax combustion) mit 4,5 %
spaltbarem Uran angereichert. Als Vorteil ge­ben die Betreiber die
längere Brenndauer der Brennstäbe (21 Monate) und die verlängerten
War­tungsintervalle an.

"Gerade das ist besorgniserregend", so Elisabeth Quaré von der
AntiAtomgruppe MAUS (Messen für aktiven Umweltschutz), "wenn mit neuen
Brennstoffen aus betriebswirtschaftlichen Gründen ex­perimentiert wird
und so Profit vor Sicherheit gesetzt wird!" Erst im Sommer 2009 hatte
die Revision des Blocks 3 des AKW Cattenom durch die Kontrolleure der
französischen Atomaufsicht zu einem 4-seitigen Mängelbericht geführt.
Quaré: " Die Wartungsintervalle sollten mit zuneh­mender Lebens­dauer
des bereits über 20 Jahre alten AKW Cattenom eher verkürzt als auch noch
verlängert wer­den! Außerdem haben die neuen Brennstäbe bei der
Anlieferung eine erhöhte Radioaktivität und da­mit auch ein erhöhtes
Gefährdungspotential -- wie sieht es entsprechend im Betrieb und
anschlie­ßend mit dem zurückbleibenden Atommüll aus?"

"Bedenklich stimmt die zu erwartende höhere Tritiumbelastung der Mosel.
Und dies besonders vor dem Hintergrund, dass die französische
Atomaufsicht allen AKW-Betreibern vor einem Jahr die Er­laubnis entzogen
hatte, die radioaktive Strahlung ihrer flüssigen und gasförmigen
Emissionen selbst zu messen, weil Ungenauigkeiten aufgetreten waren.
Inzwischen ist die Erlaubnis wieder erteilt, aber das unangenehme Gefühl
bleibt, wenn AKW-Betreiber sich selbst kontrollieren sollen." so Julia
Bäuerlein vom Trierer Antiatomnetz.

"Die Politiker der Region Saar-Lor-Lux-Rheinland-Pfalz sind
aufgefordert, Aufklärung und Mitspra­cherechte zu verlangen." so Markus
Pflüger von Stop Bure Trier "Es kann nicht sein, dass die fran­zösische
Atomindustrie auf dem Rücken der Bevölkerung unabwägbare Experimente
durchführt. Wir fordern, dass die politisch Verantwortlichen in der
Region Einspruch gegen diese unverantwortli­che Risikoerhöhung einlegen!"

"Atomkraft ist und bleibt die gefährlichste Art, Strom zu erzeugen", so
Markus Pflüger weiter "Gene­rationen werden mit einem strahlenden Erbe
belastet. Im benachbarten Lothringen wird daher am Wochenende auch
wieder gegen das unlösbare Atommüllproblem in Bure und Umgebung
protes­tiert (*). Statt das Risiko noch weiter zu erhöhen müssen die
Atomanlagen endlich abgeschaltet werden."

"Jeder ist aufgerufen, als Beitrag zum Klima­schutz seinen Strom von
einem reinen Ökostromanbie­ter zu beziehen um eine ökologische
Energiewende mit Sparmaßnahmen, Wärmedämmung, Effi­zienzsteigerungen
sowie Kraft-Wärme-Kopplung voranzutreiben - unser Ziel ist eine
dezentrale und bürgernahe Energieversorgung mit 100% erneuerbaren
Energien ohne Atom- und Kohle­strom.", so das Trierer Antiatomnetz.


Hintergrundartikel zu Cattenom: http://www.redaktionsdienst.eu/aktuell.htm http://www.maus-trier.de

Infos zu Bure und zur Ralley der Bure (17.1.): http://www.villesurterre.com http://www.burestop.org







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