Liebe AKW-GegnerInnen,
Zu den Meldungen von heute Ergänzungen:
Es wurde schon länger konkret angekündigt, daß EnBW auf jeden Fall die Stromproduktion
drosseln wird, um eine "Laufzeitverlängerung" für GKN I nicht durch vorzeitig verbrauchte
Strommengen unmöglich zu machen (Um so bis zum Herbst auf eine EnBW-freundliche
Entscheidung der Bundesregierung zu hoffen bzw. hinzuarbeiten). Siehe z.Bsp:
[...] "Eine gewisse Verunsicherung ist noch im Hinterkopf." Planmäßig werde der Reaktor im
April zur Jahresrevision abgefahren, so Watzka." [...] Heilbronner Stimme, 26.1.10
[...] Gönners Abteilung meinte: Interne Planungen des Umweltressorts sehen jedoch
vor, dass er nach einer längeren Pause für Nachrüstarbeiten wieder ans Netz geht. [...]
Stuttgarter Zeitung, 15.2.10
akw-feindliche Grüße
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Strommagazin.de, 25.02.10
> Reduzierte Strommenge
> Neckarwestheim bleibt länger am Netz (Upd.)
Der Energiekonzern EnBW reduziert die Strommenge im Atomkraftwerk Neckarwestheim I
und lässt den Atomreaktor auf diese Weise länger als geplant am Netz. Die Grünen im
baden-württembergischen Landtag sprachen von "miesen Tricks" zur Verlängerung der
Laufzeit.
EnBW
Karlsruhe (ddp/red) - Wie ein Unternehmenssprecher am Donnerstag in Karlsruhe sagte,
werden zukünftig nur noch 250 Megawatt in dem für 840 Megawatt ausgelegten Meiler
produziert. Dadurch soll das Kraftwerk, das gemäß dem rot-grünen Atomausstieg demnächst
stillgelegt werden müsste, bis in den Herbst laufen, wenn die Bundesregierung über eine
Laufzeitverlängerung entscheiden will. Das Umweltministerium begrüßte die Maßnahme. Die
Grünen übten scharfe Kritik und warfen EnBW "miese Tricks" vor.
Die Reststrommengen des Kraftwerks sollten bei normalem Betrieb nach Schätzungen der
baden-württembergischen Grünen im April oder Mai verbraucht sein. Dann müsste
Neckarwestheim I endgültig stillgelegt werden. Mit der gesenkten Produktion soll die
Strommenge nun jedoch bis in den Herbst hineinreichen. Dann soll ein von der
Bundesregierung entworfenes Energiekonzept vorliegen, anhand dessen
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) über die AKW-Laufzeiten entscheiden will.
Ein Sprecher des Umweltministeriums Baden-Württemberg bezeichnete die
Leistungsdrosselung als einen "gangbaren Weg", die vorzeitige Abschaltung des
Kernkraftwerks zu vermeiden. Nach dem Willen der Landesregierung sollte das
Atomkraftwerk bis zur Vorlage eines Gesamtenergiekonzepts durch die Bundesregierung im
Herbst am Netz bleiben, um in die nach dem Koalitionsvertrag beschlossenen
Verhandlungen mit den Energiekonzernen über längere Laufzeiten einbezogen werden zu
können. Es sei eine freie Entscheidung der EnBW wie viel Strom das Unternehmen zu
welcher Zeit produziere. "Entscheidend für die Atomaufsicht ist der sichere Betrieb der
Anlage, und nicht wie viel Strom erzeugt wird", betonte der Sprecher.
Die baden-württembergischen Grünen kritisierten den Schritt als "inakzeptabel". "Die EnBW
versucht nun mit miesen Tricks Neckarwestheim I länger am Netz zu lassen, um dann im
Herbst von der schwarz-gelben Bundesregierung endgültig grünes Licht für eine längere
Laufzeit für den Schrottreaktor zu bekommen. Damit tritt sie den Geist des Atomkonsenses
mit Füßen", kritisierten die Grünen-Landesvorsitzenden Silke Krebs und Chris Kühn am
Donnerstag in Stuttgart.
Der SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel warf der Landesregierung und EnBW Mauschelei
vor, um die Atomkraft in Baden-Württemberg weitertreiben zu können. Es werde das
Atomkraftwerk so lange gerettet, bis die Bundesregierung nach der Landtagswahl in
Nordrhein-Westfalen endgültige Entscheidungen treffen wolle. Dabei sei es für Baden-
Württemberg besonders wichtig, auf die erneuerbaren Energien zu setzen. Deren Ausbau
werde verhindert, so lange die Landesregierung die Atomkraft so stark fördere. "Eine
zukunftsfähige Energiepolitik für Baden-Württemberg erfordert das Aus für die Atomkraft",
betonte Schmiedel.
Der Reaktor war 1976 in Betrieb genommen worden und ist der zweitälteste Atommeiler in
Deutschland. Im Juni 2008 lehnte der damalige Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD)
die von EnBW beantragte Laufzeitverlängerung für den Reaktor "aus Sicherheitsgründen"
ab.
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