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Liebe Anti-Atom-Aktive,

vermutlich erinnern sich die meisten unter euch noch an die zwölfstündige
Beton-Blockade in der Südpfalz (Grenznähe) während des letzten
Castor-Transports ins Wendland.
http://de.indymedia.org/2008/11/232973.shtml
http://www.cinerebelde.org/gleisblockade-in-berg-bei-lauterburg-p-97.html

Nun stehen (nach einem ersten wieder abgesagten Anlauf letzten Dezember)
Prozesse an - und zwar nicht nur gegen die Angeketteten, sondern gegen
fast alle Beteiligten.
Am Mittwoch, den 06. Oktober 2010 beginnt um 9:00 Uhr am Amtsgericht Kandel der
Strafprozess gegen die Aktivist_innen. Angeklagt sind sechs Personen. Der Vorwurf ist
in allen Fällen Nötigung.


Im November 2008 stoppte eine Gruppe von etwa zehn Aktivist_innen den
Castor in Grenznähe. Drei von ihnen hatten sich an einem Betonblock im
Gleisbett festgekettet. Der Transport stand zwölf Stunden in Lauterbourg
auf der französischen Seite der Grenze.
Die Blockade lenkte die öffentliche Aufmerksamkeit sowohl auf die immense
Bedrohung, die von Atomenergie ausgeht, als auch auf das Zusammenspiel von
Staat und Atomlobby, ohne das die Nutzung von Kernenergie gegen den Willen
der Bevölkerung erst gar nicht möglich wäre.

Die Strafverfolgung - was bisher geschah:
Die festgeketteten Aktivist_innen erhielten jeweils Strafbefehle in Höhe
von 80 Tagessätzen zu je 10 Euro. Der Vorwurf ist Nötigung. Einer von
ihnen saß wegen eines anderen Vorwurfs in U-Haft und sein Strafbefehl musste
bezahlt werden um weitere Haft abzuwenden.
Gegen zwei Aktivistinnen, die dem Zug mit Leuchtmaterial entgegen liefen,
wurden außerdem Bußgelder wegen Aufenthalt in den Gleisen verhängt - die
anderen blieben vorerst unbehelligt.
Nachdem im Dezember 2009 ein erster Verhandlungstag gegen zwei der
Festgeketteten angesetzt und wieder abgesagt worden war, wurde offenbar
neu ermittelt. Weitere vier Beteiligte an der Gleisblockade erhielten
daraufhin Strafbefehle wegen "Beihilfe zur Nötigung" in der Höhe von 60
Tagessätzen à 10 Euro, also jeweils 600 Euro. Nun steht jedoch in der
Ladung aller sechs strafrechtlich verfolgter Personen der Vorwurf der
Nötigung.

Motivation:
Den Nötigungsvorwurf halten die Beschuldigten für absurd. Nicht der
Protest ist gewaltsam, sondern das Aufgebot an Polizei, das solche
Atommülltransporte durchsetzt, ohne dass diejenigen, die von den Folgen
der Atomkraft betroffen sind - nämlich alle - mitentscheiden dürfen.
Das Ziel der Aktivist_innen ist es auch noch mehr Menschen zu motivieren
sich dem Castor - und damit auch der Logik von Herrschaftsstrukturen und
Wirtschaftssystemen entgegenzusetzen. Ob zwischen La Hague und Wendland,
zwischen Karlsruhe und Lubmin, in Ahaus oder ganz woanders: Widerstand
ist nötig!

Cnastor-Tage:
Vom 01. bis 06. Oktober 2010 wird es in Karlsruhe Aktionstage geben.
Die Aktivist_innen laden Interessierte dazu ein eigene Ideen
einzubringen und sich selbst der Atomlobby und Repressionsorganen in den
Weg zu stellen. Geplant sind Informationsveranstaltungen mit Vorträgen
und Filmen, ein Kulturprogramm und diverse Aktionen wie beispielsweise
ein Schienenspaziergang.
Einzelne Programmpunkte und weitere Informationen finden sich auf Flyer
und Homepage.

Unterstützung:
Am meisten freuen sich die Blockierer_innen über vielfältige neue
Aktionen beim nächsten Castor und zu jedem anderen Zeitpunkt!
Wer die Betroffenen aber direkt unterstützen will, kann dies
beispielsweise persönlich bei den Prozessen und durch
Öffentlichkeitsarbeit tun.

Ein Flyer findet sich hier:
http://tinyurl.com/knasttor-flyer

Auch finanzielle Unterstützung kann sehr helfen, ersetzt aber nicht die
persönliche Aktivität.
Konto "Förderverein Spenden und Aktionen"
KtoNr 92881806
Volksbank Mittelhessen - BLZ 51390000
Betreff "Gleisblockade"
(Die Angabe des Betreffs ist wichtig, da das Konto von mehreren Gruppen
genutzt wird!)

Kontakt:
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Tel. 0176 21727132.

Weitere Informationen:
http://bloXberg.blogsport.de

Nach dem Castor ist vor dem Castor!




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Info-tel 07141 / 903363
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