Die neue KiKK-Studie belegt die gesundheitliche Gefährdung durch AKWs
Das Ergebnis der Ende 2007 veröffentlichten Kinder-Krebs-Studie (KiKK) läßt an Klarheit nichts zu wünschen übrig: Erstmals ist wissenschaftlich unstrittig, daß Kleinkinder in der Nähe von Atomkraftwerken gesundheitlich gefährdet sind: Sie erkranken häufiger an Krebs und an Leukamie.
Damit steht zweifelsfrei fest: Bereits im Normalbetrieb gefährden AKWS das Leben unserer Kinder.
Die Ende 2007 vom Bundesamt für Strahlenschutz veröffentlichte Studie beruht auf den Daten des Mainzer Kinder-Krebs-Registers über einen Untersuchungszeitraum von 24 Jahren.
In einem Umkreis von 50 km um ein AKW herum läßt sich ein sog. „Abstandstrend“ erkennen: Je näher Kinder am AKW leben, desto höher ist deren Risiko, krank zu werden. In 5 km-Entfernung vom AKW ist das Risiko um 60 bis 75 Prozent höher , bis 10 km noch um 20-40 Prozent, bis 50 km noch um wenige, aber nachweisbare Prozente erhöht.
Damit werden offiziell diejenigen kritischen Studien bestätigt, die bereits seit Jahren die Gesundheitsgefährdung der sogenannten zivilen Atomenergienutzung beschrieben haben.
Die Politik setzt auf Täuschung
Die bisherige offizielle Bewertung der Studie lautet beschwichtigend: Der räumliche Zusammenhang zwischen Kinderkrebs und Atomkraftwerken bestehe zwar - aber die radioaktiven Emissionen der AKWs könnten nach derzeitigen wissenschaftlichen Stand keinesfalls für die Erkrankungen verantwortlich gemacht werden: Die gemessenen radioaktiven Emissionen lägen innerhalb der Grenzwerte der geltenden Strahlenschutzverordnung. Der Zusammenhang zwischen AKW und Kinderkrebs sei entweder zufällig oder durch unbekannte Faktoren zustande gekommen .
Die hochrangige Expertenkommisson, welche die Studie von Anfang an begleitet hat, wendet sich gegen dieses Täuschungsmanöver der Landes- und Bundesbehörden. In einer eigenen Stellungnahme, was als ungewöhnlich und als „Ohrfeige“ für die Studienleiterin zu werten ist, stellen die Experten klar: Der Zusammenhang mit radioaktiven Emissionen ließe sich gerade nicht ausschließen, sondern bedürfe weiterer Untersuchungen.
Denn Fakt ist : In einem zweiten Teil der Studie wurden eine Reihe von alternativen Risikofaktoren abgefragt und untersucht – also Faktoren, deren krebsauslösende Wirkung bekannt ist wie zusätzliche Hormongaben oder strahlenmedizinische Untersuchungen, Allergien, Ernährungsgewohnheiten u.a.. Zu keinem der weiter untersuchten Faktoren ergab sich ein Zusammenhang in der Studie. Einzig der Zusammenhang von Kinderkrebs mit der räumlichen Nähe zum AKW ließ sich statistisch bestätigen.
Denn Fakt ist: Die Grenzwerte, auf die sich die Politik jetzt beruft, leiten sich von Untersuchungen nach den Atombombenabwürfe aus Hiroshima und Nagasaki ab. Diese liegen über ein halbes Jahrhundert zurück und betreffen nur Erwachsene. Kinder sind infolge ihrer Wachstumsprozesse aber besonders strahlenempfindlich. Zudem häufen sich in kritischen Studien gesundheitliche Bedenken bezüglich der radioaktiven Niedrigstrahlung, die AKWs im Normalbetrieb aussenden. Experten fordern daher die wissenschaftliche Überprüfung der geltenden Strahlen-Grenzwerte.
Nicht nur wegen der möglichen Störfalle ist die Atomtechnologie eine Hoch-Risiko-Technologie: Bereits im alltäglichen Normalbetrieb gefährden AKWs unser Leben.
Und nur, weil Grenzwerte vor Jahrzehnten politisch anhand eines kostenmäßig zumutbaren technischen Aufwandes festgelegt wurden, soll es keinen Zusammenhang von Emissionen aus den AKWs mit den Krebs- und Leukämieerkrankungen geben. Ansonsten, sagen die Politiker aus allen Parteien, müßte ja sofort abgeschaltet werden
Zur Information: Aus allen Atomkraft wird auch im Normalbetrieb ohne Störfälle andauernd Radioaktivität über das Kühlwasser in die Flüsse und über den Abluftkamin in die Umgebung abgegeben. Allein aus den beiden Neckarwestheimer Atomreaktoren können nach der vorliegenden Genehmigung bis zu 326.000m² Abluft durch den Kamin in der Stunde austreten. Dabei werden radioaktive Gase, radioaktives Jod und radioaktive Aerosole (kleine Partikel freigesetzt.
links:
- Ergebnisse der KiKK-Studie (Bundesamt für Strahlenschutz, BfS)
- Stellungnahme des Expertengremiums (BfS)
- KiKK-Studie
- Kinderkrebs um AKWs (zahlreiche Artukel zum Thema bei bessereweltlinks.de)
Kopiervorlage:
- neckarwestheimer anti-atom-info 45