"Pfuschbeton" an Zwischenlager des AKW Neckarwestheim

Jedes Jahr werden in Neckarwestheim 5 CASTOR-Behälter mit hochradioaktivem Atommüll der beiden Atomreaktoren gefüllt. Sie sollen für 40 Jahre in das sogenannte Zwischenlager, die beiden Betonröhren im Steinbruch. Bis jetzt ist dieses „Zwischenlager“ für maximal 60 Jahre genehmigt. Andere Länder planen die „Zwischenlager“ bereits für 100 – 300 Jahre. Der hochradioaktive Atommüll stellt jedoch für tausende von Jahren eine tödliche Gefahr dar.


* Wurden die beiden CASTOR-Röhren des Zwischenlagers in Neckarwestheim mit Pfuschbeton errichtet, halten sie nur 15 statt vielleicht 40 Jahre? Zahlreiche Skandale begleiten die Atomindustrie seit vielen Jahren: vertuschen von verstrahlten Transportbehältern, Absacken des Kühlturmes in Neckarwestheim, verschwinden von radioaktivem Material im Kernforschungszentrum Karlsruhe, fehlerhafte Dübel bei sicherheitsrelevanten Einrichtungen, Beinaheunfall in Forsmark, Verharmlosung der Gefahren beim Trafobrand in Krümmel usw.
* Für das Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim ist das eigentliche Problem die weitere tagtägliche Produktion von hochradioaktivem Atommüll. Keiner der heutigen Verantwortlichen bei der EnBW, den zuständigen Aufsichtsbehörden beim Land und beim Bund kann die Frage beantworten, was mit diesem Atommüll in den nächsten Jahrtausenden geschehen soll. Der damals für die Zwischenlager-Genehmigungsverfahren verantwortliche Bruno Thomauske vom Bundesamt für Strahlenschutz hat nach Abschluss der Verfahren sofort die Seiten für einen gut bezahlten Job bei Vattenfall gewechselt. Ist als Deutschlandchef für die Atomkraftwerke bei Vattenfall gescheitert und wurde mit einer Abfindung verabschiedet. In 60 Jahren wird es die heutige Rechtsform der EnBW Kraftwerks GmbH, die auch die Zwischenlager betreibt, sicherlich schon längst nicht mehr geben. Wer haftet und ist dann für den Atommüll verantwortlich?
* Die von rot/grün mit der Atomindustrie ausgehandelte Vereinbarung zum Atomausstieg wurde im Jahr 2000 unterzeichnet. Bis heute sind nur die Uralt-Kleinreaktoren Obrigheim und Stade abgeschaltet worden. Da es keine vereinbarten Abschaltzeiträume gibt, kann die Atomindustrie beliebig mit den Reststrommengen spielen und somit die Atomreaktoren Neckarwestheim 1, Brunsbüttel und Biblis A noch über die nächste Bundestagswahl hinaus weiter betreiben. Der vereinbarte sog. Atomausstieg ist für das Aktionsbündnis eine Farce. Dabei ersetzt bereits seit Jahren allein der jährliche Anstieg der regenerativen Stromproduktion 1-2 Atomkraftwerke.
* Fakt ist, dass mit dem Weiterbetrieb der Atomreaktoren durch diese Vereinbarung die bisherige hochradioaktive Atommüllmenge noch einmal verdoppelt werden soll. Alles in CASTOREN an den Standorten für Jahrzehnte „zwischengelagert“. Dies ist unverantwortlich und nicht hinnehmbar. Erst recht nicht, seit mit der neuen Kinderkrebsstudie nachgewiesen wurde, dass Atomkraftwerke bereits im Normalbetrieb die Gesundheit gefährden. Bei Kleinkindern bis zu 5 Jahren jetzt durch den Abstandstrend fest steht, dass Kinder im 50 km Umfeld der Atomreaktoren eine deutlich höhere Krebs- und Leukämierate haben.


Die einzige Lösung des „Zwischenlager“- Problemes ist das sofortige Abschalten der Atomreaktoren. Keine weitere jahrzehntelange Atommüllproduktion.

Das Aktionsbündnis fordert die sofortige Stilllegung von GKN 1 und GKN 2!