Süddeutsche Ztg., 05.07.2009

> RWE: Atomkraftwerk in Bulgarien
> "Gib auf! Sonst überlebst du nicht"

Ein Atomkraftwerk im Erdbebengebiet - die Pläne des RWE-Konzerns erschüttern Bulgarien. Umweltschützer wehren sich, doch sie leben gefährlich.
Von M. Balser


Ein Arbeiter auf der Atomkraft-Baustelle Belene: "Für die Energie der Zukunft." (Foto: Reuters)

Wo sie sich noch sicher fühlt? Albena Simeonova zuckt mit den Schultern. Mächtige Feinde hatte sie immer schon. Mal legte sich Bulgariens bekannteste Umweltschützerin mit Managern an, deren Papierfabrik die Donau vergiftete. Mal kämpfte sie gegen ein Chemiekombinat, dessen Schornsteine die Luft verpesteten.

Diesmal aber, weiß Simeonova, ist der Fall eine Nummer größer. "Es steht viel auf dem Spiel", sagt die 45-Jährige und blickt vom Cherkovitsa-Hügel über grüne Felder ins Donautal. Hier, im vergessenen Niemandsland auf dem Balkan, geht es plötzlich um viele Milliarden Euro, die Zukunft von Atomkonzernen und sogar um den Verdacht, die bulgarische Mafia fasse in Europas Energiesektor Fuß.
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"Niemand stoppt diesen Wahnsinn"

Zuerst riefen die Männer an, dann schickten sie Nachrichten. Schließlich standen sie vor dem Haus der alleinerziehenden Mutter bei der Kleinstadt Belene ganz im Norden Bulgariens. "Gib' den Widerstand auf, sonst überlebst du den nächsten Tag nicht", sagten Besucher in Anzügen. Mal lösen sich seither Radmuttern ihres Autos, mal folgen rätselhafte Begleiter und mal bieten bulgarische Unternehmer viel Geld fürs Einlenken.

Seit vier Jahren nun schon wacht ein breitschultriger Mann über jeden Schritt der Umweltschützerin. Simeonova braucht einen Bodyguard, weil sie nicht aufgeben will. An der Spitze von 30 Bürgerinitiativen organisiert sie den Protest gegen den Bau des Atomkraftwerks Belene in einer der aktivsten Erdbebenzonen Europas. "Hier droht ein neues Tschernobyl", fürchtet die 45-Jährige. "Und niemand stoppt diesen Wahnsinn."

Ganz im Gegenteil. Die internationale Atomwirtschaft und die bulgarische Regierung treiben das Projekt voran. "Für die Energie der Zukunft", steht in bunten kyrillischen Buchstaben am Bauzaun des streng bewachten Atomareals am Donauufer. Dahinter ein gelber Wald aus Kränen. Bagger haben tiefe Löcher in den sandigen Boden gerissen. Der Trakt für Ingenieure und Arbeiter steht schon. In ein paar Monaten soll es mit der Ruhe am Grenzfluss zu Rumänien ganz vorbei sein. Anfang 2010 könnten 6000 Arbeiter in der 9000-Einwohner-Kleinstadt beginnen, zwei strahlend weiße Kuppeln in den Himmel über Belene zu bauen, die die grauen Plattenbauten überragen.

Riskantes Projekt

Dabei gilt das Atomprojekt unter vielen Wissenschaftlern, Politikern und internationalen Umweltschützern als eines der riskantesten, das je in Europa realisiert wurde. "Die Gefahr ist für jeden spürbar", sagt Umweltschützerin Simeonova. In Panik liefen die Menschen zuletzt am 25. April aus ihren Häusern und blieben stundenlang im Freien - ein Erdstoß der Stärke 5,3 auf der Richterskala. Nichts Ungewöhnliches für die Gegend um die Atombaustelle. 111 Stöße verzeichnet der jüngste Bericht über die Erdbebentätigkeit binnen eines Jahres in der Region. An kaum einer anderen Stelle zwischen Lissabon und Moskau, Reykjavik und Istanbul, sind die seismischen Aktivitäten größer.

Im gläsernen Turm der RWE-Zentrale in Essen, zweitausend Kilometer von Belene entfernt, kann man die Aufregung nicht verstehen. Deutschlands zweitgrößter Energiekonzern will eine Milliarde Euro in den Meiler stecken und 49 Prozent an der Betreibergesellschaft halten. "Bulgarien ist ein attraktiver und schnell wachsender Zielmarkt in Osteuropa", sagt Holger Bietz.

Der 46 Jahre alte Jurist treibt als Chef eines 70-köpfigen Entwicklungsteams den Bau voran. Die Anlage könne Preise stabilisieren und für Energiesicherheit sorgen. Und die Beben? Der Bauplatz liege in seismisch aktiver Region. Das sei bekannt. Bislang aber könne RWE keine Gefahr für die Sicherheit der Anlage feststellen. Der Konzern glaubt, die Naturgewalt im Griff zu haben. Man könne ein Kernkraftwerk absichern, sagt Bietz. Die Anlage werde jedes dort mögliche Beben aushalten.

Gewaltige Kräfte

Dass sich die gewaltigen Kräfte wirklich zähmen lassen, bezweifeln Wissenschaftler allerdings. Schon einmal plante Sofia an dieser Stelle einen Atommeiler, das war in den achtziger Jahren. Nach eindringlichen Warnungen stoppte das postkommunistische Kabinett 1997 den Bau. "Mehr als 400 Atomkraftwerke sind weltweit gebaut worden, aber keines liegt in einem seismisch so komplizierten Gebiet wie Belene", schrieb die Direktorin des Zentrallabors für Geodäsie der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften im November 1994 in einer Stellungnahme, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt.

Warum der Plan heute an gleicher Stelle Wiederauferstehung feiert, ist für Gueorgui Kastchiev, den ehemaligen Leiter der bulgarischen Atomaufsicht, ein großes Rätsel. In seinem Büro in Wien zieht Kastchiev die Augenbrauen tief in die faltige Stirn. 2004 hatte die sozialistische Regierung ein neues Prüfverfahren beschlossen und eine neue Umweltstudie in Auftrag gegeben - mit neuem Ergebnis: Das Erdbebenrisiko sei nur noch als gering einzustufen, hieß es plötzlich.

Kastchiev, ein kleiner zurückhaltender Mann, kennt das Projekt aus dem FF. Von 1997 bis 2001 war der 59-Jährige Bulgariens oberster Atomaufseher, fast sein gesamtes Berufsleben hat der Kernphysiker in den AKWs des Landes verbracht. Er war Professor in Tokio und lehrt heute am Institut für Risikoforschung der Universität Wien. "Ich bin Atom-Befürworter", sagt Kastchiev. "Belene aber ist ein Hochrisikoprojekt und muss gestoppt werden. Es sollte die Alarmglocken von RWE klingeln lassen, das die bulgarischen Behörden das Erdbebenrisiko unter den Tisch kehren."

Geringes Bebenrisiko? Stanislav Blagov kann die Entscheidung noch immer nicht fassen. Er war 14, als sich die Erde am 4. März 1977 unter Belenes Nachbarstadt Svishtov entlud - das bislang größte Beben der Region. "Es war laut. Wir liefen auf die Straße, versuchten uns festzuhalten. Danach herrschte einfach nur Stille", sagt Blagov, heute Bürgermeister von Svishtov. "Das Militär transportierte Leichen mit Lastwagen durch das Donautal", erinnert sich der 46-Jährige. Ambulanzen und Pathologen aus dem ganzen Land mussten helfen. 120 Opfer zählte das Krankenhaus der Stadt und 3000 Verletzte. Kirchen und Wohntrakte waren wie Kartenhäuser eingestürzt.

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover geht davon aus, dass es in der Gegend zu neuen Erschütterungen zwischen 7,5 und 8,5 auf der Europäischen Makroseismischen Skala kommt. Die Folgen: "Spalten im Mauerwerk und der Einsturz von Gebäuden". Zwar sei es gut möglich, dass ein Kernkraftwerk solche Erschütterungen schadlos übersteht, urteilt die Behörde. Doch bestehe auch das Risiko noch stärkerer Beben. Am Donauufer könnten sich weiche Bodenschichten dann verflüssigen, fürchten Geologen - ein Risiko, das auch den Kern der Anlage bedrohen könne: den Reaktor.

Morddrohungen statt Einsicht

Der Atomstreit spaltet inzwischen auch die Hauptstadt Sofia im Kern. Spitzenpolitiker der Opposition fordern Aufklärung und wittern einen handfesten Politskandal. In der feinen Rakovski-Straße, direkt neben dem Parlament, hat Yane Yanev sein streng bewachtes Büro. Der Chef der konservativen Partei "Gesetz, Ordnung und Gerechtigkeit", kämpft vor den Parlamentswahlen an diesem Sonntag gegen die weit verbreitete Korruption im Land und versucht seit Monaten Licht ins Dunkel der Regierungspläne für Belene zu bringen.

Doch statt der geforderten Einsicht in die Verträge zum Bau des Meilers bekommt auch Yanev plötzlich Morddrohungen. "Die Regierung behandelt die Papiere wie ein Staatsgeheimnis", klagt Yanev. Dabei werden die geplanten Ausgaben das Land jahrelang belasten. "Die Umweltprüfung war nicht objektiv, die Vergabe nicht transparent."

Auch Ex-Premier Ivan Kostov und Ex-Außenministerin Nadeschda Michailowa fordern den Stopp für Belene. "Das Ganze ist eine Farce", ärgert sich Krassen Stanchev, Chef des liberalen Wirtschaftsinstituts für Marktökonomie (IME) in Sofia. Er saß in einer Regierungskommission zur Begutachtung der Wiederbelebungspläne. "Die Umweltrisiken wurden ausgeblendet." Weder ökologisch noch ökonomisch sei der Meiler zu rechtfertigen, sagt Stanchev. "Mit den vorhandenen Kapazitäten produziert Bulgarien bereits 25 Prozent mehr Strom als es braucht." Außerdem müssten nun auch Kapazitäten für erneuerbare Ressourcen geschaffen werden, um Umweltauflagen zu erfüllen. "Wer soll all den Strom denn kaufen?"

"Wenig Ahnung"

RWE-Manager Holger Bietz sieht keinen Grund zur Aufregung: "Es gibt in Bulgarien eine breite öffentliche Zustimmung für den Bau in Belene." Woher RWE das weiß? Das hätten Meinungsforschungsinstitute im Auftrag der Investoren ermittelt, sagt Bietz. Und auch auch der bulgarische Partner NEK berichte von diesen Erfahrungen.

"RWE hat offenbar wenig Ahnung, auf was sich der Konzern hier einlässt", glaubt Parteichef Yanev. Die Korruption habe viele Bereiche der bulgarischen Wirtschaft im Griff. Längst habe die Mafia im Energiesektor Fuß gefasst und wolle offenbar auch bei Belene mitmischen. Es gebe den Verdacht, dass Gelder für den Erhalt des AKW-Zuschlags geflossen seien. Namen nennt Yanev nicht. RWE weist jeden Verdacht zurück. Nie habe der Konzern fragwürdige Zahlungen geleistet und werde es auch in Zukunft nicht tun, sagt Bietz. Drohungen gegen die Kritiker verurteile RWE.

Korruption? Petar Dulev hat davon nur gehört. Der Bürgermeister von Belene, Mitglied der sozialistischen Regierungspartei, kann den Startschuss für das AKW kaum erwarten. Er hofft auf einen Boom. "7000 Bauarbeiter müssten irgendwo essen und schlafen." In seinem Amtszimmer hängt ein Schmuckstück: Ein Ölbild des fertigen AKW. "Ein Geschenk des russischen Reaktor-Lieferanten Atomstroyexport", sagt Dulev mit verschämten Lächeln. "Als kleines Dankeschön für unsere Unterstützung."

Russische Reaktoren

Und die kann der russische Konzern sehr gut brauchen. Denn erstmals soll in Belene ein Atomkraftwerk der Europäischen Union mit russischen Reaktoren ausgestattet werden. Nie zuvor wurden die Blöcke des Typs AES 92 der Russen überhaupt irgendwo auf der Welt eingesetzt. "Auch deshalb überrascht die Sicherheitsgarantie von RWE", sagt Atomexperte Kastchiev. "Es gibt keinerlei Erfahrung mit dieser Technik. Erst recht nicht in einem Erdbebengebiet."

RWE ist längst alleine auf weiter Flur. Kein anderer westlicher Konzern hält an Belene fest. Auch die Deutsche Bank zog sich zurück. "Als weltweit tätiger Finanzdienstleister ist sich die Deutsche Bank der möglichen Auswirkungen bewusst, die ihre geschäftlichen Aktivitäten im Bezugsfeld Nachhaltigkeit haben können", erklärt sie vielsagend in einem Brief.

Im RWE-Aufsichtsrat schwant Kontrolleuren, dass der Atomausflug auf den Balkan böse enden könnte. Offiziell will sich niemand äußern, doch hinter vorgehaltener Hand warnen einige vor einem Déjà-vu. Schon einmal hat RWE einige Milliarden in seismisch aktivem Gelände investiert: Das AKW des Konzerns im erdbebengefährdeten Neuwieder Becken bei Mühlheim-Kärlich ging 1987 mit zehn Jahren Verspätung an den Start und lieferte gerade mal elf Monate Strom- im Testbetrieb. Dann stoppten Gerichte den Reaktor. Die 3,5 Milliarden Euro teure Bau muss abgerissen werden.


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Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
Info-tel 07141 / 903363
http://neckarwestheim.antiatom.net
  
Ludwigsburger Kreiszeitung, 06.07.09

KIRCHHEIM/NECKARWESTHEIM

> Bunte Demo gegen Atomkraft

„Endlich abschalten!“ forderten am Samstagnachmittag mehr als 1000 Atomkraftgegner vor dem GKN. Sie demonstrierten gegen eine Laufzeitverlängerung für den 1976 in Betrieb gegangenen Block I des Kernkraftwerks Neckarwestheim. Ein Bündnis aus Bürgerinitiativen und Parteien hatte zu der Demonstration aufgerufen, es war die größte Veranstaltung seit den Anti-Zwischenlagerdemonstrationen vor fast zehn Jahren.

Drei Monate vor der Bundestagswahl machen die Atomkraftgegner Druck. „Wir werden die Politiker zum Teufel jagen, die nicht auf erneuerbare Energien setzen“, rief BUND-Landesgeschäftsführer Berthold Frieß ins Mikrofon und erntete laute Zustimmung. „Keine Kompromisse“ und „Es reicht“ steht auf den Plakaten, die Jugendliche in die Luft strecken. Für wie veraltet die Organisatoren die Atomkraft halten, wurde schon beim Auftakt deutlich: „Des Geyers Schwarzer Haufen“ spielte Mittelalter-Musik vor dem Kirchheimer Bahnhof.
„Eigentlich haben wir gar keine Zeit für solche Demonstrationen. Wir müssen Dächer dämmen und Solaranlagen bauen“, meinte Martin Unfried, Autor der Kolumne Ökosex in der tageszeitung. Angesichts der politischen Diskussion um einen „Ausstieg aus dem Atomausstieg“ wollten Bürgerinitiativen und Parteien aber doch ein Zeichen setzen. Ihr Symbol: Der 1976 in Betrieb gegangene Block I des Kernkraftwerks Neckarwestheim. Er soll 2010 abgeschaltet werden, es ist aber eine Verlängerung der Laufzeit im Gespräch. „30 Jahre in Betrieb – das sind 30 Jahre Angst vor Störfällen. 30 Jahre Angst, fliehen zu müssen“, sprach Wolfram Scheffbuch vom Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar für die Anwohner in Kirchheim. „Deshalb darf es keine Laufzeitverlängerung geben.“
Dem schloss sich auch eine ganze Riege Politiker an. Die Grünen nutzten die Demonstration als Einstieg in den Bundestagswahlkampf, neben den Spitzenkandidaten Jürgen Trittin, Kerstin Andreae und Fritz Kuhn marschierten auch Landtagsabgeordnete und zahlreiche junge Parteimitglieder mit. „Das Ende der vereinbarten Restlaufzeit 2010 ist der späteste Zeitpunkt, an dem der Block I vom Netz zu gehen hat“, forderte Trittin, der als Umweltminister den Atomkonsens mit ausgehandelt hat.

SPD-Energieexperte Hermann Scheer wandte sich gegen die „Koalition der Weitermacher“ und sprach auch die Sicherheit der Atomkraftwerke an. „Die Gefahr eines terroristischen Anschlags ist realistisch.“ Ungelöst sei außerdem das Problem, wo Atommüll gelagert werden soll. „Wir befinden uns in einem Wettlauf mit der Zeit“, warnte Scheer.

Während die Parteien – neben SPD und Grünen waren auch die Linke und die ÖDP in großer Zahl vertreten – an Infoständen für ihre Programme warben, sorgte die Präsenz der Politiker bei manchen Demonstranten auch für Unmut.
„Soll das hier eine Wahlparty werden?“, fragte Herbert Würth vom Aktionsbündnis Castor-Widerstand. Die seit langem in der Region aktive Gruppe prangerte das „rot-grüne Märchen vom Atomausstieg“ an, durch die Vereinbarung von Reststrommengen würde die Laufzeit verlängert. Zumindest einen kleinen Erfolg konnten die resoluten Kernkraftgegner verbuchen: Ihre direkt vor dem Rednerpult hoch gehaltenen Plakate brachten Jürgen Trittin kurz aus dem Konzept.
Einen ruhigen Nachmittag erlebten dagegen die 55 Polizeibeamten am Rand der Demonstration. „Keine besonderen Vorkommnisse“, heißt es in ihrem Protokoll.
Eva Riefer

http://www.ludwigsburger-kreiszeitung.de/index/LKZPortal/Lokalnachrichten.html?arid=21597



Heilbronner Stimme/dpa, 04.07.09

> Anti-Atomkraft-Demo in Neckarwestheim

http://stimme.de/heilbronn/nachrichten/region/art16305,1588697

Heilbronner Stimme/dpa, 05.07.09

Atomgegner fordern Abschalten

http://stimme.de/heilbronn/nachrichten/region/Anti-Atomkraft-Demonstration-Neckarwestheim-GKN;art16305,1589021

mit 80 bildern:
http://www.stimme.de/_/tools/diaview.html?prev=true&_CMTREE=25603&_CMELEM=0


SWR, 04.07.09:
> Große Demonstration gegen Atomkraftwerk
http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=5066064/1fn899u/index.html


Bietigheimer Zeitung, 06.07.09

> Trittin: 400 Störfälle sind genug

http://www.bietigheimerzeitung.de/bz1/news/stadt_kreis_artikel.php?artikel=4452146

  






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Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
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Trierischer Volksfreund 03.07.2009*

*Wenn es warm wird, strahlt es mehr*

Von unserem Redakteur Bernd Wientjes
Das Land überwacht mit 27 eigenen Mess-Stationen die Strahlung der
Kernkraftwerke im lothringischen Cattenom und der Anlagen im
rheinland-pfälzischen Mühlheim-Kärlich und im hessischen Biblis. Doch
selbst wenn eine dieser Stationen über längere Zeit erhöhte Werte funkt,
ist man im zuständigen Ministerium nicht beunruhigt.
Das Land überwacht mit 27 eigenen Mess-Stationen die Strahlung der
Kernkraftwerke im lothringischen Cattenom und der Anlagen im
rheinland-pfälzischen Mühlheim-Kärlich und im hessischen Biblis. Doch
selbst wenn eine dieser Stationen über längere Zeit erhöhte Werte funkt,
ist man im zuständigen Ministerium nicht beunruhigt.

Um auf Störfälle im französischen Kernkraftwerk Cattenom aufmerksam zu
werden, gibt es mehrere Strahlenmess-Stellen auch auf
rheinland-pfälzischem Gebiet. Foto: dpa

Konz/Mainz. Wenn irgendwo erhöhte Radioaktivität festgestellt wird, ist
das ein Grund, alarmiert zu sein. Sollte man denken. Doch im Mainzer
Umweltministerium sieht man das gelassener. Dass im April über mehrere
Tage an einer Station in Konz höhere Strahlenwerte als üblich gemessen
wurden, beunruhigte jedenfalls niemanden im Ministerium. Erst als der
Konzer Bürgermeister, der wiederum von der Umweltschützerin Elisabeth
Quaré auf die Mess-Ergebnisse aufmerksam gemacht worden war, sich an das
Ministerium wandte, wurde nachgeschaut, warum die Station, die auf einer
Schule installiert ist, erhöhte Werte maß. Ergebnis: Eine Mess-Sonde war
defekt, immer wenn die Temperatur über 15 Grad stieg, funkte die Anlage
erhöhte Strahlenwerte nach Mainz. Solche Schwankungen würden "in
gewissen Grenzen toleriert", sagt Stefanie Mittenzwei, Sprecherin des
rheinland-pfälzischen Umweltministeriums.

Täglich werden die Daten der insgesamt 27 Mess-Stationen des Landes, die
Strahlung der Kernkraftwerke Cattenom an der französischen Obermosel, im
rheinland-pfälzischen Mühlheim-Kärlich und im hessischen Biblis messen,
automatisch an das Ministerium gefunkt. Dort werden sie ausgewertet und
laut Mittenzwei auf Plausibilität geprüft, also ob etwa alle Stationen
erhöhte Werte messen oder nur eine, oder ob eventuell durch Regen die
Strahlendosis gestiegen ist. Niederschläge können nämlich den natürlich
vorkommenden radioaktiven Stoff Radon freisetzen und dadurch zu höheren
Strahlenwerten führen. Meist handele es sich in solchen Fällen nur um
eine kurzzeitige Erhöhung der Werte, sagt Mittenzwei. Das deute
daraufhin, dass es sich nicht um einen Störfall handele.
Das wahr wohl auch der Grund, warum die über Tage erhöhten Werte in Konz
im Ministerium niemanden beunruhigten. Obwohl die dort gemessene
Strahlung zeitweise über dem Mittelwert von 0,1 Mikrosievert pro Stunde
lag. Die zulässige natürliche Strahlenbelastung pro Jahr liegt um ein
Vielfaches höher.

Umweltschützer sprechen von "Skandal"
"Die erhöhten Anzeigenwerte beruhten nicht auf einer erhöhten
Umgebungsstrahlung, sondern auf einem technischen Temperatureffekt der
Sonde", sagt die Ministeriumssprecherin. Trotzdem sei es nicht nötig
gewesen, die Sonde sofort auszuwechseln. "Ein Skandal", sagt Elisabeth
Quaré. Sie ist in der Umweltschutzgruppe Maus (Messen für aktiven
Umweltschutz, www.maus-trier.de) tätig. Die Gruppe betreibt eigene
Strahlenmessanlagen rund um das Kernkraftwerk Cattenom und wertet die
Daten der Stationen des Landes aus. "Es gibt zu denken, dass extreme
Radioaktivitätswerte im staatlichen Messnetz auftreten, und niemand dort
merkt es", sagt Quaré. Auch die Tatsache, dass der Konzer Bürgermeister
erst durch ihre Anfrage erfahren hat, dass es in seiner Stadt überhaupt
eine solche Station gibt, spreche nicht unbedingt für die
Professionalität des Ministeriums. Dort wehrt man sich: Die Gemeinden
seien bei der Installation der Sonden informiert worden.

Extra zu Messstationen:
An diesen Standorten messen Sonden die Strahlung des Kernkraftwerkes
Cattenom: Perl, Saarburg, Konz. Trier-Euren, Trier-Tarforst und Trier
Mitte. Die Werte können im Internet abgerufen werden unter
www.strahlung-rlp.de

http://www.volksfreund.de/nachrichten/themendestages/themenderzeit/Weitere-Themen-des-Tages-Konz-Mainz-Strahlung-atomkraft-cattenom-umwelt-ministerium-konz-saarburg-mainz;art742,2130973

* * *

Der Link zur Messgruppe der AtomkraftgegnerInnen: http://www.maus-trier.de/

* * *

Und zur Erinnerung 3 Beispiele zu Cattenom aus 2009:

Trierischer Volksfreund 27.05.2009 *Erneut Panne im Kernkraftwerk
Cattenom*

Cattenom. (wie) Bereits vor zwei Wochen kam es erneut zu einem
Zwischenfall im Kernkraftwerk Cattenom. Laut einer erst jetzt
veröffentlichten Mitteilung des Kraftwerksbetreibers, des französischen
Energiekonzerns EDF, fiel im zweiten Reaktorblock am 14. Mai für mehrere
Stunden ein Teil der Entlüftung aus. Eine Gefahr für die Umwelt habe
nicht bestanden, heißt es.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-TV-Cattenom;art806,2090383

* * *

Trierischer Volksfreund 10.04.2009 *Erneut Zwischenfall in Cattenom*

Cattenom. (wie) Im Kernkraftwerk Cattenom an der französischen Obermosel
kam es diese Woche zu einem Zwischenfall. An einem Reaktor fiel der
Ventilator aus. Der Ventilator sorgt dafür, dass ständig Frischluft ins
Innere des Atommeilers kommt. Es war bereits der dritte Zwischenfall in
diesem Jahr. Techniker hatten nach Angaben des Kraftwerksbetreibers, des
französischen Stromkonzerns EDF, den Fehler sofort gefunden und den
defekten Ventilator ausgetauscht.
Erst am Donnerstag wurde der Zwischenfall, der auf der siebenstufigen
Skala atomarer Zwischenfälle mit eins und damit als harmlos eingestuft
worden ist, bekannt. Es habe keine Gefahr für die Umwelt bestanden,
heißt es in der Meldung des französischen Kraftwerkbetreibers.


* * *

Trierischer Volksfreund 14.01.2009 *Erhöhte Strahlung in Cattenom vertuscht?*

Von unserem Redakteur Bernd Wientjes Wie genau waren die Messungen zur
Radioaktivität im Kernkraftwerk Cattenom in Lothringen? Die französische
Atomaufsicht hat jedenfalls allen 58 Kernkraftwerken in Frankreich die
Erlaubnis entzogen, die Strahlenwerte selbst zu messen. Sie seien an
allen Standorten zu ungenau gewesen.
Wie genau waren die Messungen zur Radioaktivität im Kernkraftwerk
Cattenom in Lothringen? Die französische Atomaufsicht hat jedenfalls
allen 58 Kernkraftwerken in Frankreich die Erlaubnis entzogen, die
Strahlenwerte selbst zu messen. Sie seien an allen Standorten zu ungenau
gewesen.

Bei klarem Winterwetter kann man die Wasserdampfwolken der Kühltürme in
Cattenom von Trier aus sehen. Foto: dpa

Cattenom/Mainz. Bei den Strahlenmessungen rund um die 58 Atomkraftwerke
in Frankreich ist gemauschelt worden. Das jedenfalls behauptet die
französische Atomaufsicht. Sie hat allen Kernkraftwerken im Land die
Erlaubnis entzogen, selbst die Radioaktivität zu messen. Bei den
Messungen von Luft und Wasser habe es "Verzerrungen" gegeben, hieß es
bei der Behörde. Einige Messungen sollen bis zu 40 Prozent von der
tatsächlichen Strahlenbelastung abgewichen sein. Auch das Kernkraftwerk
Cattenom an der Obermosel, unweit der Grenze zu Rheinland-Pfalz,
Saarland und Luxemburg, ist vom Verbot betroffen.

Unklar ist aber, ob es dort auch zu einer möglicherweise beschönigenden
Messung gekommen ist. Laut rheinland-pfälzischem Umweltministerium haben
die vom Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht
selbst vorgenommenen Untersuchungen keine Abweichungen zu den aus
Cattenom gemeldeten Werten ergeben. Trotzdem fordert das Ministerium
Aufklärung über die Qualität der Messungen auf französischer Seite. Das
Thema soll in der deutsch-französischen Kommission für die Fragen der
Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen erörtert werden. Umweltschützer
befürchten, dass jahrelang erhöhte Strahlenwerte vertuscht worden sind.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-TV-Cattenom-Mainz;art806,1947325
* * *

Aktuelles zu Atompolitik: www.contratom.de
Zur Antiatombewegung: www.castor.de www.ausgestrahlt.de




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x http://neckarwestheim.antiatom.net
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x ohne Subject, im Text: un-/subscribe abc
Liebe AtomkraftgegenrInnen,

als Teil der außerparlamentarischen Anti-Atom-Bewegung engagiert sich das Aktionsbündnis
Castor-Widerstand Neckarwestheim nicht für den Fortbestand des rot-grünen
"Atomkonsens", sondern für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen und die echte
Energiewende.

Angesichts der aktuellen Diskussionen im Vorfeld der Bundestagswahl im Herbst sowie der
anstehenden Demonstration in Neckarwestheim am 4. Juli erachten wir eine klare
Positionierung für wichtig.
Die Demo am 4.7. richtet den Fokus auf das Einhalten der "Ausstiegs-" Vereinbarung, und
darauf, Block 1 in Neckarwestheim "konsensgemäß" abzuschalten; die Demo findet unter
der Beteiligung von Parteien von SPD bis ÖDP statt, so sind z.Bsp. Grüne wie Jürgen Trittin
und Fritz Kuhn als RednerInnen angekündigt...
Aus diesen Gründen haben wir uns nicht an der Mobilisierung zu Demo am 4.7. beteiligt.

Im aktuellen "neckarwestheimer anti-atom-info" gehen wir ausführlich auf das Thema "Rot-
Grüner Atomausstieg" ein. Das Info kann in gedruckter Form gerne zum Verteilen beim
Aktionbündnis bestellt werden! Link zum pdf-download weiter unten in der Mail.

> Atomausstieg - wo bist du?

Im Juni 2000 hat die damalige rot/grüne Bundesregierung mit den Energiekonzernen den
sogenannten "Atomausstieg" vereinbart. Dies in einer Zeit, als die Atomkonzerne massiv
unter Druck standen. In einer Zeit, als viele Anti-Atom-Themen wie die ungeklärte
Endlagerfrage des hochradioaktiven Atommülls, die zahlreichen permanenten
hochgefährlichen Atommüll-transporte, die Gefährdung durch Atom-kraftwerke bereits im
Normalbetrieb, breit in der Öffentlichkeit diskutiert wurden. In einer Zeit, als der sofortige
Atomausstieg bei Aktionen mit Tausenden von AtomkraftgegnerInnen gegen die CASTOR-
Transporte, bei vielen Standort- und anderen Aktionen vehement eingefordert wurde. Dann
wurde die Vereinbarung über den "Atomausstieg" unterschrieben und verbreitet, dass
aufgrund dieser Vereinbarung ein automatisches Abschalten zu festgelegten Terminen
erfolgt. Stillgelegt wurden aufgrund dieses Märchens in den Folgejahren nur die Anti-Akw-
Massenproteste, jedoch kein einziges relevantes Atomkraftwerk. Die Atomkonzerne lachten
sich ins Fäustchen.
Warum halten wir als Anti-Akw-Bewegung die Behauptung, dass es einen "automatischen
Atomausstieg" mit dieser Vereinbarung gibt, für eine Lüge?

weiterlesen:
http://neckarwestheim.antiatom.net/index.php?option=com_content&task=view&id=448&Item
id=119

> "neckarwestheimer anti-atom-info 46" (*.pdf)
http://neckarwestheim.antiatom.net/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gi
d=29&Itemid=39

> Endlich abschalten: Große Anti-Atomkraft-Kundgebung in Neckarwestheim
http://www.endlich-abschalten.de/home.html
oder auch "... der Anti-Atom-Bewegung neuen Schwung geben."
http://www.gruene-bw.de/neckarwestheim/demo-am-4-juli.html


akw-feindliche Grüße!




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Liebe AtomkraftgegnerInnen,

die folgende Zusammenfassung stammt von der "systemoppositionellen atomkraft-nein-danke gruppe hamburg" [ http://www.nadir.org/nadir/initiativ/sand/ ]

Hier die links zu den Meldungen zu GKN:
> Korrosionsbefund an einem Steuerstab im Kernkraftwerk Neckarwestheim (Block II)
Datum: 09.06.2009
http://www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/57203/

> Maßabweichung an Steuerelementen im Kernkraftwerk Neckarwestheim (Block 2)
Datum: 04.03.2009
http://www.um.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/54474/

akw-feindliche Grüße!

------- Weitergeleitete Nachricht / Forwarded message -------

Fehlerhafte Steuerelemente in Atomkraftwerken mit Druckwasserreaktoren festgestellt

In zahlreichen Atomkraftwerken mit Druckwasserreaktoren (bislang bekannt geworden: Brokdorf, Unterweser, Grohnde, Grafenrheinfeld und Isar-2 von E.ON, Neckarwestheim-2 und Philippsburg-2 von der EnBW, sowie Emsland von der RWE) werden fehlerhafte Steuerelemente zur Reserve gelagert, oder befinden sich sogar im Einsatz!

Hintergrund: Die Steuerelemente bestehen aus Steuerstäben (oft auch als Regelstäbe bezeichnet), die in die Brennelemente des Reaktorkerns hineingeschoben bzw. aus ihnen herausgezogen werden und auf diese Weise zur Leistungsregelung und zur Abschaltung des Atomreaktors verwendet werden.


1. Fehler durch "Unterschreitungen von spezifizierten Maßen"

- RWE teilte zu den fehlerhaften Steuerelementen im AKW Emsland in einer Pressemitteilung vom 10.03.09 u.a. mit: "Der Hersteller von Steuerelementen, die auch im Kernkraftwerk Emsland im Einsatz sind, informierte darüber, dass
es bei der Fertigung zu geringfügigen Abweichungen von spezifizierten Maßen gekommen sei. Die Abweichungen wurden umgehend bezüglich ihrer sicherheitstechnischen Bedeutung bewertet."

- E.ON teilte dazu in einer Pressemitteilung am 12.03.09 u.a. mit "Der Hersteller von Steuerelementen hat die E.ON Kernkraft über Unterschreitungen von spezifizierten Maßen bei der Fertigung von Steuerelementen informiert.
Potentiell betroffene Steuerelemente waren zwar an den Kernkraftwerkstandorten Brokdorf, Grafenrheinfeld, Grohnde und Unterweser angeliefert worden, sind aber bisher nicht zum Einsatz gekommen." - Sowie in einer weiteren Mitteilung auch am 12.03.09: "Durch den Hersteller von Steuerelementen - die auch im Kernkraftwerk Isar Block 2 im Einsatz sind - wurde über Unterschreitungen von spezifizierten Maßen bei der Fertigung informiert. Diese Abweichungen wurden umgehend bezüglich ihrer sicherheitstechnischen Bedeutung bewertet."

- Die EnBW gab am 12.03.09 in einer Pressemitteilung dazu bekannt: "Der Hersteller von Steuerelementen, die unter anderem auch im Block II des Kernkraftwerk Neckarwestheim (GKN II) eingesetzt werden, hat den Betreiber der Anlage - die EnBW Kernkraft GmbH - darüber informiert, dass er bei einer Charge von Steuerelementen eine geringfügige Maßabweichung festgestellt hat." "Insgesamt wurden 41 Steuerelemente aus der betroffenen Charge an das Kernkraftwerk Neckarwestheim geliefert. Davon befinden sich 23 im Reaktor von Block II im Einsatz."


2. Fehler durch Rost ("Korrosionsbefunde") an den Steuerelementen

Inzwischen wurde von den Atomenergie-Konzernen bekannt gegeben, daß bei noch nicht eingesetzten Steuerelementen (Reserve-Steuerelementen) in Brokdorf, Neckerwestheim-2 und Emsland "Korrosionsbefunde"  (also Rost) festgestellt worden sind. - Von den Atomenergie-Konzernen werden bislang keine Angaben gemacht, ob sich diese korrosionsanfälligen Steuerelemente auch in den Atomreaktoren eingesetzt werden.

- E.ON gibt in einer Pressemitteilung bereits am 15.04.09 zu: "Im Kernkraftwerk Brokdorf wurden an zwei nicht im Reaktor eingesetzten Steuerelementen Korrosionsbefunde und erhöhte Chlor-/Chloridgehalte festgestellt."

- Die EnBW äußerten sich dazu am 16.06.09 in einer Pressemitteilung: "An einem Steuerelement, das für den Einsatz in Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim (GKN II) vorgesehen war, wurde eine geringfügige Korrosion festgestellt. Das Steuerelement wurde in Neckarwestheim bislang nicht im Reaktor eingesetzt, sondern befand sich als Ersatzteil im Lager."

- RWE berichtet am 22.06.09 in einer Pressemitteilung; "Ein Steuerelement, das für einen Einsatz im Kernkraftwerk Emsland vorgesehen war, ist beim Hersteller untersucht worden. Grund war eine Information über mögliche Abweichungen bei der Fertigung. Bei der Untersuchung ist oberhalb des Gewindebereichs, das heißt im nichttragenden Bereich, eine geringfügige Oberflächenkorrosion festgestellt worden. Das Steuerelement wurde für den Betrieb gesperrt. Im Rahmen der zurzeit laufenden turnusmäßigen Revision im Kernkraftwerk Emsland werden vorsorglich die Steuerelemente aus der gleichen Fertigungscharge ausgewechselt."



Die Belieferung der Atomkraftwerke (mit Druckwasserreaktoren) mit Steuerelementen erfolgt augenscheinlich nur durch einen Hersteller, da der Absatzmarkt dafür recht begrenzt ist. - Bei deren Fertigung, so sieht es derzeit aus, muß wohl eine komplette Charge mangelhaft ausgefallen sein: Sie unterschreiten die spezifizierten Maße und rosten schneller.

Ist mensch der Hersteller für diese Steuerelemente bekannt? - Hier liegen dazu bislang keine zuverlässigen Infos vor.


Die Belieferung der hiesigen Atomkraftwerke (Druckwasser- und Siedewasserreaktoren) mit frischen Uran-Brennelementen (auch unbestrahlte Brennelemente genannt) erfolgt überwiegend durch die Brennelement-Fabrik in Lingen. (MOX-Brennelemente für die AKW werden dagegen häufig in Dessel in Belgien angefertigt.)

--- Ende der weitergeleiteten Nachricht / End of forwarded message ---

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Herzliche Einladung!

"Friedens-Energiepolitik" - ein Plädoyer für den Ausstieg aus der
Atomenergie
mit dem atompolitischen Experten der IPPNW, Henrik Paulitz

Ort: Theaterhaus Stuttgart
Zeit: Montag, 15.6.09, 20.00 Uhr
Eintritt frei

Die "Internationalen Ärzte für die Verhütung eines Atomkrieges, Ärzte in sozialer
Verantwortung" (IPPNW) rufen angesichts der Klimaerwärmung zur Energiewende auf.
Investitionen in erneuerbare Energien stellen auch ein friedenspolitisches Instrument dar. Die
Atomwirtschaft ist demgegenüber nicht nur gefährlich und teuer, sie gefährdet weltweit
Abrüstungsbemühungen und schafft neue Krisenherde im Inneren von Gesellschaften als
auch im Außen im Umgang der Gesellschaften ("Ressourcen- und Verteilungskriege").

Der hauptamtliche Atomexperte der IPPNW, Henrik Paulitz, führt in dieses Thema ein und
stellt die aktuelle IPPNW-Kampagne zum Ausstieg aus der Atomenergie vor.

VeranstalterIn: Deutsche Sektion der
"Internationalen Ärzte für die Verhütung eines Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung
e.V. (IPPNW)" ; Gruppe Stuttgart





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Hilfe für Übernachtungsmöglichkeiten ist noch erwünscht für:
Graben-Neudorf (31. Mai)  Schwetzingen (3. Juni)  Ludwigshafen (4. Juni) Heppenheim-an-der-Wiese (8. Juni)

Teilnahme auch erwünscht ;-)

Jean-Yvon

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From: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! [Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!] On Behalf Of Anti-Atom-Presseauswertung
Sent: Saturday, May 23, 2009 11:28 PM
To: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Subject: [X-News] Unterwegs fuer eine Zukunft ohne Atomkraft


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Dieser Text unterliegt dem Urheberrecht und dient exklusiv Ihrer persönlichen Information.
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http://www.badische-zeitung.de/muenstertal/unterwegs-fuer-eine-zukunft-ohne-atomkraft--15272945.html

Badische Zeitung, 22.5.09


Unterwegs für eine Zukunft ohne Atomkraft

MÜNSTERTAL. . Der Internationale Friedensmarsch für eine Zukunft ohne Atomkraft ist derzeit unterwegs von Genf nach Brüssel und machte am Wochenende auf dem Abschnitt von Schönau nach Freiburg auch Zwischenstation auf der Milchmatte am Sittnerberg im oberen Münstertal.

Am 26. April, dem 23. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe startete vor dem Gebäude der Weltgesundheitsorganisation der UNO in Genf der Internationale Friedensmarsch. Er führt durch die Schweiz, Deutschland, Frankreich, Niederlande sowie Belgien und soll am 9. Juli Brüssel erreichen. Bis zum Ziel werden etwa 1200 Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Die Marschierer besuchen dabei insbesondere Orte, die von der Atomkraft betroffen sind. Denn Ziel der Friedensaktivisten ist, die Gefahr und Auswirkungen der Atomindustrie aufzuzeigen und gleichzeitig das Bewusstsein für regenerative Energien und einen nachhaltigen Lebensstil zu fördern. Sie setzen sich vorwiegend für eine Zukunft ohne Atomkraft ein.

Die etwa 30 Teilnehmer des Marsches machten auf ihrem Weg von Schönau nach Freiburg auch Station auf dem Milchmattenhof am Sittnerberg. Sie hatten dabei eine Tagesetappe von 25 Kilometer zurückzulegen mit erheblichen Höhenunterschieden. Die Friedensmarschierer kamen aus aller Herren Länder, insbesondere aus Australien, USA, Frankreich, Schweiz, Deutschland, Südafrika, Schottland und auch aus Finnland, so dass die Gruppe international zusammengesetzt war. Die jüngste Teilnehmerin der Tagesetappe von Schönau nach Münstertal war erst fünf Jahre alt, die älteste Teilnehmerin, eine Australierin, 69.

Norbert Schneider vom Milchmattenhof hatte sich als Wanderführer zur Verfügung gestellt und holte die Gruppe am Wiedener Eck ab, um nach längerem Fußmarsch die Milchmatte zu erreichen. Hier wurden die Teilnehmer von einem Team des Tauschrings Münstertal begrüßt und bewirtet, wobei Gemeinderat Klaus Wiesler auch die Grüße des Bürgermeisters und der Gemeinde überbrachte. Nach einer entsprechenden Stärkung und einem gemütlichen Beisammensein wurde schließlich das Nachtlager bezogen. Dieses bestand im Wesentlichen aus Zelten, jedoch konnten auch die Ferienwohnungen des Milchmattenhofes benutzt werden, was dankbar angenommen wurde. Am Sonntag wurde nach dem Frühstück der Friedensmarsch über den Schauinsland nach Freiburg fortgesetzt, um an den folgenden Tagen über Bad Krozingen, wo die Gruppe am Dienstag unterwegs war, Fessenheim als nächstes Etappenziel zu erreichen.

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INTERNATIONALER FRIEDENSMARSCH
für eine Zukunft ohne Atomkraft
von GENF nach BRÜSSEL

26. April – 16. Juli 2009
Wir laufen von Genf nach Brüssel und ihr seid herzlich eingeladen, mitzumachen! Der Marsch wird am 23. Jahrestag von Tschernobyl an der WHO in Genf starten und durch die Schweiz, Deutschland, Frankreich, die Niederlande und Belgien führen.

Entlang der Route besuchen wir Orte, die von der Atomindustrie betroffen sind. Wir werden unterwegs mit den BewohnerInnen darüber sprechen, was in den einzelnen Ländern passiert und die lokalen Themen in einen globalen Zusammenhang stellen.

Unser Ziel ist, die fatalen Auswirkungen der Atomindustrie auf der ganzen Welt aufzuzeigen und das Bewusstsein für regenerative Energien und einen nachhaltigen Lebensstil zu fördern.

Wie du helfen kannst:
– Organisiere Schlafplätze für die Marschierenden und heiße Sie willkommen
– Organisiere öffentliche Veranstaltungen, Filmabende, Diskussionen über die Atomindustrie und Möglichkeiten nachhaltiger Energiegewinnung – Organisiere friedliche Protestaktionen gegen nukleare Anlagen – Verbreite diese Informationen an die Medien und über Deine Netzwerke – Laufe mit uns, so lange du kannst – einen einzigen Schritt oder die komplette Strecke.

Bitte schaue auf den Zeitplan im Anhang, ob wir auch in Deiner Nähe vorbeikommen oder ob du jemanden auf der Strecke kennst, der/die uns unterstützen könnte.

Dieser Marsch soll uns untereinander freundschaftlich vernetzen. Er soll uns helfen, unser gemeinsames Ziel- eine Zukunft ohne Atomkraft- zu erreichen. Wir würden uns freuen, gemeinsam mit Dir daran zu arbeiten und danken Dir schon jetzt für deine Hilfe!

Zu den Übernachtungsmöglichkeiten:
Es werden ca. 30 Leute marschieren, die alle die nötige Schlaf- und Kochausrüstung dabei haben. Trinkwasser und Toiletten sollten mindestens vorhanden sein. Darüberhinaus wäre jedes Dach eine Hilfe.

Wir sind über jeden Platz dankbar: Private Häuser und Wiesen, Gemeindehäuser, Sportplätze, besetzte Häuser usw.. am besten ein Platz, wo die ganze Gruppe auf einmal unterkommt.

Wenn die Gastgeber die Möglichkeit haben, würden wir uns auch sehr über eine vegetarische Mahlzeit freuen. Im Anhang findest du den Zeitplan. Falls nötig, kann er noch etwas abgeändert werden. Hier kannst du uns kontaktieren:
> Für Deutschland: Stephanie Auth Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

> Für die Schweiz: Yann Forget
> Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

> Für die Niederlande und Belgien:
Albert Monti > Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
und Sophie Morel > Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

In Solidarität mit indigenen Völkern auf der ganzen Welt ist dieser Marsch alkohol- und drogenfrei. Mehr Infos unter:www.footprintsforpeace.net

Internationaler FRIEDENSMARSCH für eine Zukunft ohne Atomkraft von GENF nach BRÜSSEL

26. April – 16. Juli 2009

Datum Start Ziel Km
Fr, 24. April Zusammenkunft in Genf (CH)

Sa, 25. April Gruppentreffen mit Besprechung

So, 26. April Marsch durch Genf zur WHO

Mo, 27. April Genf Nyon 25

Di, 28. April Nyon Saint-Prex 23

Mi, 29. April Saint-Prex Lausanne 16

Do, 30. April RUHETAG

Fr, 01. Mai Lausanne Moudon 24

Sa, 02. Mai Moudon Payerne 23

So, 03. Mai Payerne Murten 20

Mo, 04. Mai Murten Muehleberg AKW 15

Di, 05. Mai RUHETAG

Mi, 06. Mai Muehleberg Bern 16

Do, 07. Mai Bern Schalunen 23

Fr, 08. Mai Schalunen Flumenthal 21

Sa, 09. Mai Flumenthal Holderbank 22

So, 10. Mai Holderbank Liestal 24

Mo, 11. Mai Liestal Basel 16

Di, 12. Mai RUHETAG

Mi, 13. Mai Basel Schopfheim (DEUTSCHLAND) 25

Do, 14. Mai Schopfheim Schoenau ERNEUERBARE ENERGIE 23

Fr, 15. Mai RUHETAG

Sa, 16. Mai Schoenau Oberried 24

So, 17. Mai Oberried Freiburg 16

Mo, 18. Mai RUHETAG

Di, 19. Mai Freiburg Bad Krozingen 16

Mi, 20. Mai Bad Krozingen Fessenheim AKW (FRANKREICH) 17

Do, 21. Mai RUHETAG

Fr, 22. Mai Fessenheim Baltzenheim 24

Sa, 23. Mai Baltzenheim Diebolsheim 27

So, 24. Mai Diebolsheim Plobsheim 23

Mo, 25. Mai Plobsheim Straßburg 17

Di, 26. Mai RUHETAG

Mi, 27. Mai Straßburg Rheinau (DEUTSCHLAND) 24

Do, 28. Mai Rheinau Huegelsheim 24

Fr, 29. Mai Huegelsheim Neumalsch 20

Sa, 30. Mai Neumalsch Karlsruhe 17

So, 31. Mai Karlsruhe Graben-Neudorf 23

Mo, 01. Juni Graben-Neudorf Philippsburg AKW 12

Di, 02. Juni RUHETAG

Mi, 03. Juni Philippsburg Schwetzingen 23

Do, 04. Juni Schwetzingen Ludwigshafen 18

Fr, 05. Juni Ludwigshafen Lampertheim 18

Sa, 06. Juni Lampertheim Biblis AKW 12

So, 07. Juni RUHETAG

Mo, 08. Juni Biblis Heppenheim 22

Di, 09. Juni Heppenheim Steinborn 20

Mi, 10. Juni Steinborn Kaiserslautern 27

Do, 11. Juni Kaiserslautern Ramstein US-MILITÄRSTÜTZPUNKT 19

Fr, 12. Juni Ramstein Offenbach-Hundheim 27

Sa, 13. Juni Offenbach-Hundheim Kirn 27

So, 14. Juni RUHETAG

Mo, 15. Juni Kirn Dickenschied 21

Di, 16. Juni Dickenschied Grenderich 27

Mi, 17. Juni Grenderich Buechel US-ATOMWAFFENLAGER 25

Do, 18. Juni RUHETAG

Fr, 19. Juni Buechel Kelberg 22

Sa, 20. Juni Kelberg Ahrdorf 23

So, 21. Juni Ahrdorf Blankenheim 14

Mo, 22. Juni Blankenheim Schleiden 22

Di, 23. Juni Schleiden Simmerath 22

Mi, 24. Juni Simmerath Aachen 27

Do, 25. Juni RUHETAG

Fr, 26. Juni Aachen Gulpen – Wittem (NIEDERLANDE)) 18

Sa, 27. Juni Gulpen – Wittem Maastricht 18

So, 28. Juni Maastricht Zutendaal (BELGIEN) 16

Mo, 29. Juni Zutendaal Kleine Brogel 24

Di, 30. Juni RUHETAG US-ATOMWAFFENLAGER

Mi, 01. Juli RUHETAG

Do, 02. Juli Kleine Brogel Heusden-Zolder 18

Fr, 03. Juli Heusden-Zolder Halen 20

Sa, 04. Juli Halen Lubbeek 25

So, 05. Juli Lubbeek Leuven

Mo, 06. Juli RUHETAG

Di, 07. Juli Leuven Kraainem 20

Mi, 08. Juli Kraainem Bruessel NATO-HAUPTQUARTIER 12

Do, 09. Juli Brüssel EU PARLAMENT Abschlusskreis

Mehr Infos unter: www.footprintsforpeace.net