Stuttgarter Zeitung, 01.12.06

> Glitzernde Solaranlage gefährdet angeblich den Tourismus

Nach der Verspargelung bekämpfen die Behörden die Verspiegelung der
Landschaft - Präzedenzfall in Südbaden beschäftigt Politik

Eigentlich will das Land erneuerbare Energien fördern. Doch eine
Fotovoltaikanlage in Südbaden wäre fast abgerissen worden - auf Geheiß
des Landratsamts und mit dem Segen der Regierung.

Von Andreas Müller

Das Wort hatte es Erwin Teufel angetan. Leidenschaftlich kämpfte der
frühere Ministerpräsident bis zum Ende seiner Amtszeit gegen die
"Verspargelung" der Landschaft. Gemeint war der Bau von hoch aufragenden
Windrädern, die Schwarzwaldhöhen und Albtrauf aus seiner Sicht nur
verschandeln würden - und damit Touristen vergraulten.

Nun, unter Teufels Nachfolger Günther Oettinger, droht der Landschaft
angeblich eine neue Gefahr: die Verspiegelung. Diesmal sind es glitzernde
Solarkollektoren, vor denen Urlaubsgebiete wie der Schwarzwald bewahrt
werden müssen. Noch stören die allenfalls vereinzelt, aber die Parole
scheint zu lauten: "Wehret den Anfängen."

Der Präzedenzfall, der dieser Tage den Landtag und die Regierung
beschäftigte, spielt im Südbadischen. In Biederbach (Kreis Emmendingen)
hatten zwei Investoren 2003 eine Fotovoltaikanlage gebaut. Direkt neben
dem Leibgedinghaus eines alten Schwarzwaldhofs setzten sie die
Kollektoren auf die Wiese, 25 mal acht Meter maß das Ganze. Eine
Baugenehmigung war nach damaligem Recht nicht notwendig.

Entsprechend erstaunt waren die Betreiber, als sie im Herbst 2005 Post
vom Landratsamt in Emmendingen bekamen: Binnen sechs Wochen, verlangte
die Baubehörde, hätten sie die Anlage abzureißen. Die sei zwar
"verfahrensfrei", müsse aber trotzdem den geltenden Vorschriften
entsprechen - und das tue sie nicht. Durch die "glänzende Eindeckung und
die damit verbundene Spiegelung" würden vielmehr öffentliche Belange
beeinträchtigt. Genauer: "Das von Schwarzwaldhöfen geprägte
Landschaftsbild in seiner Funktion als touristisch wichtiges Gebiet mit
hohem Erholungswert wird in nicht vertretbarem Maße gestört." Eine
Duldung komme nicht in Betracht, wegen der "Vorbildwirkung auf andere
Bauwillige".

Für den Anwalt der beiden Investoren, Thomas Binder aus Freiburg, war der
Bescheid sachlich und rechtlich "nicht haltbar". Die Spiegelung der
Kollektoren sei geringer als bei Fensterglas, die Anlage schon wegen
ihrer geringen Größe nicht relevant. Aber seine Mandanten wollten kein
langes Gerichtsverfahren riskieren. Also einigte man sich in mühsamen
Verhandlungen auf einen Vertrag: Als Ausgleich für Naturschutzzwecke
seien 1500 Euro fällig, dafür dürfe die Anlage bis zum Jahr 2022 stehen
bleiben - so lange nämlich fließt die Vergütung für den eingespeisten
Strom.

Als der Grünen-Abgeordnete Franz Untersteller von dem Fall erfuhr, konnte
er es nicht fassen. "Einfach abenteuerlich" sei es, wie das Landratsamt
hier agiert habe. Da kündige Ministerpräsident Oettinger an, dass er
Baden-Württemberg bei erneuerbaren Energien bundesweit an die Spitze
bringen wolle. Und dann gingen die Behörden derart restriktiv gegen
Solaranlagen vor. Das passe doch nicht zusammen, folgerte Untersteller
und erkundigte sich per Anfrage nach der Position der Regierung.

Die Antwort kam von Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP). Natürlich
sei es "in öffentlichem Interesse, Energie rohstoff- und umweltschonend
zu gewinnen". Aber angesichts der Abhängigkeit der Region vom Tourismus
wiege es schwerer, dass sich die Anlage mit ihrer blauen Färbung und der
Spiegelung des einfallenden Sonnenlichts nicht in die Umgebung einfüge.
Pfisters Fazit: Die Abwägung des Landratsamts sei rechtlich "nicht zu
beanstanden".

Nun wundern sich die Betreiber, wie unterschiedlich die gleichen
Solarkollektoren amtlich beurteilt werden. Auf dem Dach ihres Anwesens
haben sie nämlich ebenfalls welche installiert, die noch weitaus
auffälliger sind als jene am Boden. Doch daran habe sich noch nie jemand
gestört - im Gegenteil. Im Solarführer 2005 der Region Freiburg werde das
Gebäude in Text und Bild als vorbildlich präsentiert. Mitherausgeber der
Broschüre: der Landkreis Emmendingen.

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Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar e.V.
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Gemeinsame Presseinformation
30.11.2006

> Atomkraftwerke im "Blindflug"
> Sicherheitsdefizit: Keine Materialproben mehr in Neckarwestheimer Atomkraftwerk

Sämtliche Materialproben, die zu Prüfzwecken der direkten radioaktiven
Strahlung ausgesetzt wurden und anhand derer festgestellt werden kann,
wie weit die Versprödung des Reaktorbehälters fortgeschritten ist, sind
für das GKN 1 und das GKN 2 aufgebraucht.

Wie Landesumweltministerin Gönner vor kurzem in einer Antwort auf eine
von den Bürgerinitiativen initiierten Anfrage des Grünen-Abgeordneten
Franz Untersteller bestätigte, sind alle Materialproben bereits aus den
Reaktoren entfernt worden - die letzte bei der diesjährigen Revision aus
dem Block 2 des GKN. Zukünftig werden nur mehr statistische
Wahrscheinlichkeitsrechnungen möglich sein, auf die sich die Ministerin
in ihren Prognosen verläßt

Damit sind tatsächliche Werkstoff-Kontrollen über den Zustand im AKW
zukünftig nicht mehr möglich.
Anti-Atom-Bürgerinitiativen sprechen deshalb angesichts drohender
Laufzeitverlängerungen von einem noch weiter zunehmenden
Sicherheitsdefizit:
Wenn man Vorhersagen nicht mehr durch reale Materialproben überprüfen
könne, komme dies einem "Blindflug" der Anlagen gleich, so die
Bürgerinitiativen.

Durch die Lagerung der Materialproben in unmittelbarer Nähe der
strahlenden Brennelemente war bisher eine vorausschauende
Materialprüfung möglich, da die Bestrahlungsintensität, denen die Probe-
Werkstoffe ausgesetzt sind, die tatsächliche Bestrahlung des
Reaktorbehälters übersteigt (sog. Voreilproben). Dieses
Bestrahlungsüberwachungsprogramm erfasst bisher den Grundwerkstoff und
das Schweißgut des Reaktordruckbehälters. Die Auswertung der Proben nach
Entnahme erfolgt entsprechend der Regeln des Kerntechnischen Ausschusses
(KTA).

Hintergrund ist, das bei Inbetriebnahme der AKWs nur eine begrenzte
Anzahl von eingelagerten Materialproben ( in der Regel eine unbestrahlte
Referenz-Probe und zwei bestrahlte Proben ) vorgesehen waren - wegen
deren begrenzter Laufzeit.

Der Neckarwestheimer Block 1 wird seit 1984 "im Blindflug" betrieben:
Mit jedem Betriebsjahr steigt die Unsicherheit über die tatsächlich
vorliegende Materialermüdung, die wegen der radioaktiven Dauerbestrahlung
nicht zu umgehen ist.
Gerade beim Block 1 gelten insgesamt veraltete Sicherheitskriterien:
Allein, dass die Auswertung der Materialproben vor über 20 Jahren (!)
stattfand, belegt dies.

Der Sachbeistand der Bürgerinitiativen, der Atomexperte Wolfgang Neumann
von der Gruppe Ökologie (Hannover) spricht davon, dass die Umgangsweise
mit den Materialproben nicht dem heutigen Stand der Vorschriften
entspreche und die nachzuweisende Sprödbruchsicherheit dadurch weniger
belastbar sei.

Der Block 1 erfüllt dabei nicht die heute geltenden Umgangsregeln des
Kerntechnisches Ausschusse (KTA Regel 3203, Fassung 2001), was den
Einlagerungszeitpunkt und den Entnahmezeitpunkt der Proben anbelangt.

Die Aussagen von Frau Gönner sind politische Aussagen, sie sind
wissenschaftlich nicht korrekt, was das Problem der Bewertung der Gamma-
Strahlung und den sog. Neutronenflussdichteeffekt betrifft.

Überhaupt ist festzuhalten: Aufgrund von 3 Probensätzen ist statistisch
keine belastbare Aussage über den Materialzustand zu erhalten - für die
neueren Anlagen bestehen hierfür aufgrund des sog. Konvoi-Ekffektes (
Gleiches verwendetes Material bei allen neueren AKWs ) eine klarere
Aussagemöglichkeiten.

Im Atomgesetz (ATG) sind die Genehmigungsvoraussetzungen für eine
Strommengenübertragung festgeschrieben - u.a. das Einhalten aktueller
Sicherheitsstandarts - diese sind für das GKN 1, bezüglich der
Sprödbruchsicherheit, nicht nachzuweisen. Dieses Sicherheitsdefizit ist
auch nicht mehr korrigierbar.
Eine Laufzeitverlängerung für den Block 1 ist deshalb nur möglich, wenn
politisch das Gesetz "gebogen" wird. Darauf scheint sich die ENBW
verlassen zu wollen.

Eine ähnliche Diskussion zu grundsätzlichen Sicherheitserwägungen gab es
bereits bei den CASTOR-Behältern - schon lange fordern die
Bürgerinitiativen "echte" Tests an einem "echten" CASTOR-Behälter ein und
geben sich nicht mit theoretischen Überlegungen und darauf aufbauenden
Berechungen zufrieden.

Willfährig spricht Umweltministerin Gönner sogar von möglichen 80 bzw.
sogar 120 Laufzeitjahren für das GKN 1 bzw. 2. Das mag ein schönes
Weihnachtsgeschenk für die EnBW sein, mit der amtlichen Kontrollfunktion
als Atomaufsichtsbehörde hat dies nichts zu tun, noch weniger mit
notwendiger wissenschaftlicher Sorgfältigkeit.

Die Erfüllung ökonomischer Wünsche des Betreibers ENBW steht an erster
Stelle der Landesregierung. Ministerpräsident Oettinger setzt sich massiv
für den Weiterbetrieb von Atomanlagen in unverantwortlicher Weise ein.
Der notwendige Schutz der Bevölkerung interessiert ihn offensichtlich
kaum.

Eine Laufzeitverlängerung stellt für die Bürgerinnen und Bürger in den
betroffenen Gebieten eine Zumutung dar und wird von den Bürgerinitiativen
massiv abgelehnt.




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Ludwigsburger Kreiszeitung, 29.11.06

> Streit über Sicherheit von Neckarwestheim
> Keine Materialproben mehr im Atomreaktor

Neckarwestheim - (pro) Die Haltbarkeit der beiden Reaktordruckbehälter
des Atomkraftwerks Neckarwestheim kann künftig nicht mehr durch aktuelle
Materialproben überprüft werden.

Wie Baden-Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) dem Bietigheim-
Bissinger Grünen-Landtagsabgeordneten Franz Untersteller bestätigte,
wurde die letzte Materialprobe im Sommer bei Revisionsarbeiten aus dein
Kraftwerksblock GKN II entnommen.
Atomkraftgegner kritisieren, dass die tatsächliche Materialermüdung der
Reaktoren somit nicht mehr kontrollierbar sei. Die Neckarwestheimer
Meiler würden daher "im Blindflug" gefahren. Dagegen hebt Gönner hervor,
dass alle bisher ausgewerteten Proben die Sicherheit des Atomkraftwerks
Neckarwestheim bestätigt hätten. Seite 12

>>

Neu entfacht ist der Streit um die Sicherheit des Atomkraftwerks
Neckarwestheim. Archivbild: Alfred Drossel

> Gegenwind für die EnBW
> Atomkraftgegner machen gegen längere GKN-Laufzeit mobil

NECKARWESTHEM. Ein neues "Sicherheitsdefizit" machen Atomkraftgegner im
Atommeiler Neckarwestheim aus. Dagegen meint Umweltministerin Tanja
Gönner (CDU), die Sicherheit der beiden Reaktoren sei "nachgewiesen".

VON STEFFEN PROSS

Noch vor Jahresende will Betreiber EnBW - unterstützt von der
Landesregierung - bekanntlich eine längere Laufzeit für den älteren
Neckarwestheimer Kraftwerksblock GKN I beantragen. Dass damit die Frage
nach der verbleibenden "Lebenserwartung" des Reaktors neu gestellt wird,
überrascht nicht. Doch er-hält sie unerwartete Brisanz.
Denn Gönner ließ den Bietigheimer Grünen-Landtagsabgeordneten Franz
Untersteller jetzt wissen, dass sich in beiden Neckarwestheimer Reaktoren
keine Materialproben mehr befinden, die eine aktuelle Überprüfung der
Versprödung der Druckbehälter durch Radioaktivität er-möglichen würden:
Im älteren Block GKN I wurde die letzte Probe bereits 1984 entnommen, in
GKN II in diesem Sommer.
Für Atomkraftgegner ist damit klar: Die tatsächliche Materialermüdung der
Druckbehälter sei fortan nicht mehrüberprüfbar, die baden-
württembergische Atomaufsicht verlasse sich auf bloße Hochrechnungen. Die
Neckarwestheimer Meiler würden mithin "im Blindflug" gefahren, GKN I
sogar schon seit 22 Jahren, kritisieren der Bund der Bürgerinitiativen
Mittlerer Neckar und das Aktionsbündnis Castor-Widerstand das Stuttgarter
"Weihnachtsgeschenk" an EnBW. Eine Laufzeitverlängerung für GKN I komme
angesichts der neuen "Sicherheitsdefizite" erst recht nicht in Frage.
Ganz anders stellt Tanja Gönner den Fall in ihrem Brief an Untersteller
dar: Die vier bisher ausgewerteten Materialproben aus Neckarwestheim
belegten die Sicherheit der Anlage, ein - zum "Gau" führender - Bruch der
Reaktorbehälter sei somit auszuschließen. Der inzwischen 30 Jahre alte
Kraftwerksblock I könnte "ohne weitere Maßnahmen" noch 40 Jahre, der 1988
in Betrieb genommene Block GKN II gar noch über 100 Jahre sicher
betrieben werden. `


>>

> Gretchenfrage Materialermüdung

Neben der ungelösten Frage der Endlagerung des Atommülls steht die nach
der Lebensdauer der Reaktoren im Zentrum der Debatte um die Sicherheit
der Atomkraft. Denn die Reaktordruckbehälter sind ständiger
Neutronenbestrahlung ausgesetzt, was zur Versprödung des Materials führt.
Um zu überprüfen, ob die vorausberechnete "Lebenserwartung" des Materials
dessen tat-sächlicher Ermüdung entspricht, werden Proben in die
Reaktorblöcke gehängt, die durch ihre Anordnung einer höheren Bestrahlung
ausgesetzt sind als die Reaktor-wand. Durch die Auswertung dieser Proben
sollen dann "sichere" Gesamtlaufzeiten für die Reaktoren hochgerechnet
werden.
Während Atomkraftgegner darauf verweisen, dass etwa beim abgeschalteten
Atomkraftwerk Stade die Materialermüdung schneller erfolgt sei als
angenommen, gehen Befürworter der Kernenergie davon aus, dass eine
geschickte Beladung der Reaktoren deren Lebensdauer erheblich verlängert.
(pro)

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Heilbronner Stimme, 28.11.06

> "Klares Bekenntnis für den Weiterbetrieb von GKN I"

Von Joachim Kinzinger

Der EnBW-Vorstandschef Utz Claassen sprach vor der Belegschaft des
Kernkraftwerks

Neckarwestheim Der GKN-Betriebsratsvorsitzende Franz Watzka sprach von
einer positiven Veranstaltung. Bei seinem Besuch im Kernkraftwerk
Neckarwestheim habe der EnBW-Vorstandschef Utz Claassen ein "klares
Bekenntnis für den Weiterbetrieb von GKN I" gegeben und den EnBW-Antrag
zur Reststrommengenübertragung von anderen Reaktoren auf GKN I in den
ersten beiden Dezemberwochen angekündigt.

Quo vadis? Unter diesem Titel informiert der EnBW-Chef regelmäßig die
Beschäftigten an den Standorten über Neuigkeiten aus dem Konzern. Zum
Spezialthema "Zukunft der Kernenergie bei der EnBW" zeigte Claassen in
Neckarwestheim Flagge. Rund 400 Kollegen, so Watzka auf Nachfrage der
Heilbronner Stimme, hätten seinen fast zweistündigen Vortrag im
Infozentrum gehört. Mit Videokonferenzschaltung waren rund weitere 40
EnBW-Standorte eingebunden.

Laut Atomkonsens muss der erste Neckarwestheimer Reaktor 2009 vom Netz.
Der Konzernchef habe nochmals bekräftigt, dass der Antrag an das
Bundesumweltministerium zur Verlagerung von Reststrommengen auf Block I
bei EnBW vorbereitet werde, betonte der Elektrotechniker Watzka. Es sei
eine "ganz normale Geschichte nach dem Atomgesetz". Dafür kommen drei
Möglichkeiten in Frage: Stromkontingente aus Philippsburg, GKN II oder
ungenutzte Kapazitäten von Mühlheim/Kärlich, das zum RWE-Konzern gehört.
Watzka: "Darauf ist er nicht detailliert eingegangen." Claassen habe aber
zuversichtlich gewirkt, "dass wir noch mehrere Jahre Laufzeit bekommen".

Verantwortung Derzeit arbeiten 820 Mitarbeiter in den beiden
Neckarwestheimer Anlagen. "Es sind 350 Personen, die am Block I hängen",
verdeutlicht der 48-jährige Neckarwestheimer, der seit acht Jahren
Betriebsratschef ist. Claassen habe allen Mitarbeitern Mut gemacht und
von der sozialen Verantwortung des Unternehmens für Arbeitsplätze
gesprochen. Die Kollegen hätten die klare Aussage begrüßt, "dass der
Konzern hinter unseren Arbeitsplätzen steht".

Watzka wird bald mit den Betriebsratskollegen aus Biblis, Philippsburg
und Obrigheim zu SPD-Bundesumweltminister Siegmar Gabriel nach Berlin
reisen. Dabei geht es um die Zukunft der Kernenergie. Franz Watzka, der
früher bei GKN die radiologische Messtechnik betreut hat, will dabei
Gabriel die Frage stellen, ob ein Politiker die "Realitäten verdrängen
kann". Denn ohne Atomenergie werde die Kohlendioxid-Problematik
verschärft.

28.11.2006 00:00

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------- Weitergeleitete Nachricht / Forwarded message -------
Von: "Walter Sieber" <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!>
Betreff: Interimslager KWO
Datum: Sun, 26 Nov 2006 17:18:06 +0100

Liebe MitstreiterInnen,
unsere Klägergemeinschaft "AKW Obrigheim abschalten" hält unverändert an
ihrem Standpunkt fest:

Der Atommüll - dazu gehören vor allem verbrauchte Brennelemente - soll
dort
gelagert werden, wo er entstanden ist.

Allerdings setzen wir etwas voraus, was selbstverständlich ist: Die
Lagerung
muss ein Höchstmaß an Sicherheit bieten, es darf unter keinen Umständen
Abstriche an der Sicherheit geben. Dies zu betonen ist notwendig, weil
die
KWO-Betreiber eine Minderung der Sicherheit anstreben. KWO verfügt
bekanntlich seit Okt. 1998 über ein Nass-Zwischenlager, d. h. die
verbrauchten Brennelemente (BE)
werden innerhalb des Notstandsgebäudes in einem Wasserbecken gelagert. Da
aber KWO stillgelegt ist und die Anlagenteile abgerissen werden sollen,
stellt dieses Nasslager ein Hindernis dar, da für die Wasserkühlung der
BE
bestimmte Anlagenteile bestehen bleiben müssen. Im April 2005 brachte die
KWO GmbH ihre Pläne zu Papier: Sie plant gemäß einer"Kurzbeschreibung"
ein
Brennelement-Lagerbecken, in dem die verbrauchten BE in 15 Castoren für
das
KWO liegend aufbewahrt werden. Dieses Vorhaben ist die vornehme
Umschreibung der Tatsache, dass die KWO-Betreiber in Wahrheit ein
Interimslager beantragen, das sie gegen äußere Einwirkungen mit jenen
Betonteilen schützen wollen, die bereits im Interimslager Neckarwestheim
bzw. Philippsburg im Einsatz waren, und dies für weitere 40 Jahre!
Einmal
mehr wird uns demonstriert: Geld geht vor Sicherheit. Gegen die
Verwirklichung der Pläne der KWO- Betreiber wird sich unsere
Klägergemeinschaft mit allen rechtlichen Mitteln wehren.

In Anbetracht einiger Presseartikel schien uns diese Klarstellung
notwendig
zu sein.

Wir wünschen allen viel Stehvermögen!
Viele Grüße
i.A. Walter Sieber




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> 10 Milliarden für den ITER

Ralf Streck 24.11.2006 - 20:14

Als "Jahrhundertprojekt" wird der vereinbarte Bau des Testreaktors ITER
bezeichnet, dabei kann sich die Kernfusion als Sackgasse erweisen.
Gestern haben die Industrienationen in Paris ein Finanzierungsabkommen
über den Bau des teuersten Versuchsreaktors aller Zeiten unterzeichnet.
Zehn Milliarden Euro sollen in den ITER (International Thermonuclear
Experimental Reactor/ http://www.iter.org) fließen. Auch mit den
Klimaveränderungen begründete der französische Präsident Jacques Chirac
sein Prestigeprojekt, dabei ist frühestens in 50 Jahren mit einem
funktionierenden Reaktor zu rechnen, wenn es den Forschern überhaupt
gelingt, über die Kernfusion eine positive Energiebilanz zu erreichen. In
das Projekt fließt ein großer Teil der Forschungsgelder der EU, dabei
könnte es sich auch als "Sackgasse" entpuppen, geben auch beteiligte
Forscher zu. 10 Milliarden für den ITER.

weiter:
http://de.indymedia.org/2006/11/162920.shtml
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> Gönner bremst bei Castoren-Transport
> Zweifel an Grünen-Vorschlag - Zwischenlagerung von Brennstäben aus Obrigheim in Philippsburg gefordert

Von Peter Reinhardt


Wohin mit dem Atommüll aus dem stillgelegten Werk in Obrigheim?
Foto: Dirks

Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) sieht "erhebliche rechtliche und auch
zeitliche Risiken" bei einer Zwischenlagerung von hoch radioaktiven
Brennstäben aus Obrigheim am Standort des Kernkraftwerks Philippsburg.
Diesen Vorschlag haben die Landtags-Grünen gemacht, um auf den Bau eines
neuen Zwischenlagers beim seit eineinhalb Jahren stillgelegten Reaktor
Obrigheim zu verzichten. Den Antrag zur Einlagerung dieser Castor-
Behälter in Philippsburg müsste die EnBW als Betreiber stellen, erläutert
Gönner.

In Obrigheim muss die EnBW vor dem Abriss des Reaktors ein neues
Zwischenlager bauen, da die abgebrannten Brennstäbe bisher innerhalb des
Gebäudes untergebracht sind. Der Grünen-Abgeordnete Franz Untersteller
plädiert für einen Verzicht und die Unterbringung der 15 Behälter in
Philippsburg: "Um kurzfristig einen Atomstandort weniger im Land zu
haben, würde ich einen einmaligen Castor-Transport als kleineres Übel in
Kauf nehmen." Gönner gesteht zu, dass es im bereits bestehenden
Zwischenlager in Philippsburg "gewisse Reserven" gibt. Notwendig wäre
aber eine neue Genehmigung, da bisher nur die Lagerung von Brennelementen
aus den beiden Reaktoren vor Ort erlaubt ist. Bei der Bevölkerung
dürften, so Gönner, die Castoren aus Obrigheim "erhebliche
Akzeptanzprobleme hervorrufen".

Die EnBW hält sich im Moment gegenüber Unterstellers Vorschlag bedeckt.
Bei dem Karlsruher Stromkonzern hat derzeit der angekündigte Antrag auf
die Übertragung von Reststrommengen von älteren auf jüngere
Kernkraftwerke Vorrang. Allerdings gerät das Unternehmen mit seinen
Plänen für das Zwischenlager in Obrigheim zunehmend unter Druck. In einem
Brief an EnBW-Chef Utz Claassen hat Walter Sieber, der Sprecher der
Klägergemeinschaft, eine gerichtliche Überprüfung des Konzepts
angekündigt. Bei dem Lager handle es sich nur um eine "notdürftige
Unterbringung der Castor-Behälter".

Die EnBW will die mit Brennelementen gefüllten Castoren 40 Jahre in
"Betonumhausungen" unterbringen, wie sie das Bundesamt für Strahlenschutz
bisher nur für fünf Jahre als Interimslösung genehmigt hatte. Gönner
weist darauf hin, dass auch im Obrigheimer Zwischenlager Sicherheit vor
Flugzeugabstürzen gewährleistet sein müsse. Experten der
Reaktorsicherheitskommission prüfen derzeit vor Ort zudem die Risiken von
Terrorangriffen.

Untersteller bestreitet die Probleme seines Transport-Vorschlags nicht.
Aber nach seiner Ansicht birgt das EnBW-Konzept für ein neues
Zwischenlager in Obrigheim "genauso große Risiken". Der Aufschrei in
Philippsburg hält sich in überraschend Grenzen. Untersteller: "Bei mir
ist nur ein Protestbrief eingegangen.

23.11.2006 00:00
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