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Von: "Walter Sieber" <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!>
Betreff: Interimslager KWO
Datum: Sun, 26 Nov 2006 17:18:06 +0100
Liebe MitstreiterInnen,
unsere Klägergemeinschaft "AKW Obrigheim abschalten" hält unverändert an
ihrem Standpunkt fest:
Der Atommüll - dazu gehören vor allem verbrauchte Brennelemente - soll
dort
gelagert werden, wo er entstanden ist.
Allerdings setzen wir etwas voraus, was selbstverständlich ist: Die
Lagerung
muss ein Höchstmaß an Sicherheit bieten, es darf unter keinen Umständen
Abstriche an der Sicherheit geben. Dies zu betonen ist notwendig, weil
die
KWO-Betreiber eine Minderung der Sicherheit anstreben. KWO verfügt
bekanntlich seit Okt. 1998 über ein Nass-Zwischenlager, d. h. die
verbrauchten Brennelemente (BE)
werden innerhalb des Notstandsgebäudes in einem Wasserbecken gelagert. Da
aber KWO stillgelegt ist und die Anlagenteile abgerissen werden sollen,
stellt dieses Nasslager ein Hindernis dar, da für die Wasserkühlung der
BE
bestimmte Anlagenteile bestehen bleiben müssen. Im April 2005 brachte die
KWO GmbH ihre Pläne zu Papier: Sie plant gemäß einer"Kurzbeschreibung"
ein
Brennelement-Lagerbecken, in dem die verbrauchten BE in 15 Castoren für
das
KWO liegend aufbewahrt werden. Dieses Vorhaben ist die vornehme
Umschreibung der Tatsache, dass die KWO-Betreiber in Wahrheit ein
Interimslager beantragen, das sie gegen äußere Einwirkungen mit jenen
Betonteilen schützen wollen, die bereits im Interimslager Neckarwestheim
bzw. Philippsburg im Einsatz waren, und dies für weitere 40 Jahre!
Einmal
mehr wird uns demonstriert: Geld geht vor Sicherheit. Gegen die
Verwirklichung der Pläne der KWO- Betreiber wird sich unsere
Klägergemeinschaft mit allen rechtlichen Mitteln wehren.
In Anbetracht einiger Presseartikel schien uns diese Klarstellung
notwendig
zu sein.
Wir wünschen allen viel Stehvermögen!
Viele Grüße
i.A. Walter Sieber
--- Ende der weitergeleiteten Nachricht / End of forwarded message ---
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Ralf Streck 24.11.2006 - 20:14
Als "Jahrhundertprojekt" wird der vereinbarte Bau des Testreaktors ITER
bezeichnet, dabei kann sich die Kernfusion als Sackgasse erweisen.
Gestern haben die Industrienationen in Paris ein Finanzierungsabkommen
über den Bau des teuersten Versuchsreaktors aller Zeiten unterzeichnet.
Zehn Milliarden Euro sollen in den ITER (International Thermonuclear
Experimental Reactor/ http://www.iter.org) fließen. Auch mit den
Klimaveränderungen begründete der französische Präsident Jacques Chirac
sein Prestigeprojekt, dabei ist frühestens in 50 Jahren mit einem
funktionierenden Reaktor zu rechnen, wenn es den Forschern überhaupt
gelingt, über die Kernfusion eine positive Energiebilanz zu erreichen. In
das Projekt fließt ein großer Teil der Forschungsgelder der EU, dabei
könnte es sich auch als "Sackgasse" entpuppen, geben auch beteiligte
Forscher zu. 10 Milliarden für den ITER.
weiter:
http://de.indymedia.org/2006/11/162920.shtml
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> Gönner bremst bei Castoren-Transport
> Zweifel an Grünen-Vorschlag - Zwischenlagerung von Brennstäben aus Obrigheim in Philippsburg gefordert
Von Peter Reinhardt
Wohin mit dem Atommüll aus dem stillgelegten Werk in Obrigheim?
Foto: Dirks
Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) sieht "erhebliche rechtliche und auch
zeitliche Risiken" bei einer Zwischenlagerung von hoch radioaktiven
Brennstäben aus Obrigheim am Standort des Kernkraftwerks Philippsburg.
Diesen Vorschlag haben die Landtags-Grünen gemacht, um auf den Bau eines
neuen Zwischenlagers beim seit eineinhalb Jahren stillgelegten Reaktor
Obrigheim zu verzichten. Den Antrag zur Einlagerung dieser Castor-
Behälter in Philippsburg müsste die EnBW als Betreiber stellen, erläutert
Gönner.
In Obrigheim muss die EnBW vor dem Abriss des Reaktors ein neues
Zwischenlager bauen, da die abgebrannten Brennstäbe bisher innerhalb des
Gebäudes untergebracht sind. Der Grünen-Abgeordnete Franz Untersteller
plädiert für einen Verzicht und die Unterbringung der 15 Behälter in
Philippsburg: "Um kurzfristig einen Atomstandort weniger im Land zu
haben, würde ich einen einmaligen Castor-Transport als kleineres Übel in
Kauf nehmen." Gönner gesteht zu, dass es im bereits bestehenden
Zwischenlager in Philippsburg "gewisse Reserven" gibt. Notwendig wäre
aber eine neue Genehmigung, da bisher nur die Lagerung von Brennelementen
aus den beiden Reaktoren vor Ort erlaubt ist. Bei der Bevölkerung
dürften, so Gönner, die Castoren aus Obrigheim "erhebliche
Akzeptanzprobleme hervorrufen".
Die EnBW hält sich im Moment gegenüber Unterstellers Vorschlag bedeckt.
Bei dem Karlsruher Stromkonzern hat derzeit der angekündigte Antrag auf
die Übertragung von Reststrommengen von älteren auf jüngere
Kernkraftwerke Vorrang. Allerdings gerät das Unternehmen mit seinen
Plänen für das Zwischenlager in Obrigheim zunehmend unter Druck. In einem
Brief an EnBW-Chef Utz Claassen hat Walter Sieber, der Sprecher der
Klägergemeinschaft, eine gerichtliche Überprüfung des Konzepts
angekündigt. Bei dem Lager handle es sich nur um eine "notdürftige
Unterbringung der Castor-Behälter".
Die EnBW will die mit Brennelementen gefüllten Castoren 40 Jahre in
"Betonumhausungen" unterbringen, wie sie das Bundesamt für Strahlenschutz
bisher nur für fünf Jahre als Interimslösung genehmigt hatte. Gönner
weist darauf hin, dass auch im Obrigheimer Zwischenlager Sicherheit vor
Flugzeugabstürzen gewährleistet sein müsse. Experten der
Reaktorsicherheitskommission prüfen derzeit vor Ort zudem die Risiken von
Terrorangriffen.
Untersteller bestreitet die Probleme seines Transport-Vorschlags nicht.
Aber nach seiner Ansicht birgt das EnBW-Konzept für ein neues
Zwischenlager in Obrigheim "genauso große Risiken". Der Aufschrei in
Philippsburg hält sich in überraschend Grenzen. Untersteller: "Bei mir
ist nur ein Protestbrief eingegangen.
23.11.2006 00:00
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> Der schwebende Castor
Von Joachim Kinzinger
GKN-Mannschaft probt für die Einlagerung ins Zwischenlager
Vom Interimsplatz werden die Atommüllbehälter ins Lager befördert.
Der blaue Castor hängt an zwei gelben Kranlaschen, schwebt rund 15
Zentimeter über dem Boden. "Wir können absetzen", sagt Michael Grausam
von der GKN-Maschinentechnik zum Kranfahrer. Langsam senkt sich der 109
Tonnen schwere und fast sechs Meter hohe Koloss, steht mitten im
aufgemalten weißen Kreis des zweiten Tunnels auf Position 120.
Der 109 Kilogramm schwere Castorbehälter hängt an den Transportlaschen
des Krans im Atommüll-Zwischenlager des Kernkraftwerks.
Fotos: Dittmar Dirks
In dieser Woche üben die Fachleute im Kernkraftwerk Neckarwestheim (GKN)
die so genannte "Kalthandhabung" mit leeren Atommüllbehältern im neuen
Standort-Zwischenlager. Ab Ende November beginnt die heiße Phase. Dann
stellt die Crew die bereits 18 beladenen Castoren vom Interimsplatz in
die beiden Tunnel. Pro Jahr fallen weitere fünf Castoren vom Typ V/19 an,
gefüllt mit jeweils 19 ausgedienten Brennelementen aus beiden
Atomblöcken.
"Alle erdenklichen Varianten werden geprobt", berichtet Wolfgang Arnold,
Leiter des Zwischenlagers. Jeden Betriebsablauf soll das GKN-Team beim
Spezialtraining unter den Augen von Gutachtern abdecken.
Der Castor hat sein Ziel erreicht und steht mitten im weißen Kreis.
Schritte Für das Castorhandling ist Thomas Taschke bei GKN zuständig. Er
erklärt die Schritte: Den Castor mit einem Schwerlasttransporter in die
Tunnel-Eingangshalle fahren, mit dem Kran ins Wendegestell legen,
aufrichten, in die Behältervorbereitung manövrieren. Von dort werden alle
markierten Abstellpositionen in beiden Stollen angefahren. "Nur noch
stehend", bekräftigt der 40-jährige Arnold.
An diesem Morgen heißt es im Übungshandbuch: Einlagerung in Tunnel zwei
aus der Vorbereitungsstation. Auf den Arbeitsbühnen schauen Mitarbeiter
noch nach eventuellen Beschädigungen und Macken der Außenhaut. Dann
klappen die Stege hoch. Werner Grausam zeigt mit dem Finger nach oben,
dirigiert Ufuk Karabas, der den Kran mit einer Hebekraft von 150 Tonnen
mit dem Hand-Steuergerät bedient.
Stehend wird der Castor auf dem Transportwagen zum Tunnel zwei gefahren.
Ohne zu pendeln hängt der Behälter, der später mit Atommüll gefüllt 126
Tonnen wiegen wird, an den beiden Transportlaschen der Castortragzapfen -
wie vorgeschrieben maximal 25 Zentimeter über dem Betonboden. Nur im gelb-
markierten Bereich sind beim Umladen drei Meter Bodenabstand zulässig.
"Hier drunter ist Dämpferbeton", erklärt Maschinenbauingenieur Arnold.
Das Material soll bei einem Rangierunfall den Castor-Aufprall abdämpfen.
Transportwagen Auf Schienen steht der gelbe Transportwagen bereit, der in
der Eingangshalle beide Tunnel verbindet. Zeichensprache ersetzt beim
Rangieren Worte: etwas nach links, nach rechts, vorsichtig die Tragzapfen
in die u-förmigen Fixierungen auf dem Wagen gleiten lassen. Alles okay.
Der Castor setzt auf. Karabas klinkt mit der Fernbedienung die
Kranverriegelung aus.
Im Schneckentempo von fünf Metern pro Minute rollt der elektrogetriebene
Wagen mit der Leerfracht zur zweiten Röhre. Dort positioniert Karabas die
Kran-Traverse, beide Laschen fahren zusammen, umschließen die Tragzapfen.
"Noch ein Stück", ruft Grausam dem Kranpilot zu.
Fachleute messen beim Transport auch den Bodenabstand des Behälters.
Wohin soll der Behälter? Gutachter Lutz Ecke von der Firma Pöyry, der
alle Schritte im Ablaufplan kontrolliert und überwacht, sucht sich
spontan den weißen Kreis mit der Nummer 120 aus. "Es läuft super", ist
Ecke mit der "Kalthandhabung" zufrieden. Mit der automatischen
Kransteuerung, ähnlich wie beim Navigationssystem im Auto, fährt der Kran
mit elf Metern pro Minute vorwärts in den Tunnel. "Katze links", zeigt
später das Display bis zum weißen Kreis an. Absetzen auf Punkt 120 wie
gewünscht.
Überwachung Dann schließt Grausam noch das rote Kabel ans Castor-
Überwachungssystem an der Tunnelwand an. Im Kontrollraum blinkt der
"Fehler" auf dem Wandmonitor auf. Das Drucksystem zwischen den beiden
Deckeln funktioniert nicht. Das kann auch nicht sein. Schließlich ist der
Castor noch nicht mit hochradioaktivem Abfall gefüllt. "Es ist gut
abgelaufen, aber es gibt immer noch Optimierungsbedarf", zieht Lagerchef
Arnold als Fazit.
http://stimme.de/nachrichten/heilbronn/art1925,904671.html?fCMS=cae84f943b
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> Castor überrollte Hindernis
> blockade bei karlsruhe - polizei verschweigt vorfall
gut informierte kreise 15.11.2006 03:04 Themen: Atom
ca. 1000 polizisten sicherten die castorstrecke auf den ersten 100 km in
süddeutschland. trotzdem konnten sie eine sichere fahrt nicht
gewährleisten. mehrere zwischenfälle sorgten für mindestens 4
castorstopps in diesem bereich (vgl. berichte auf de.indymedia.org). bei
karlsruhe stand der castorzug gleich zweimal hintereinander. in stutensee
lag ein paket auf den gleisen, aktivisten hatten mit lichtzeichen und
einem transparent darauf aufmerksam gemacht und den castorzug gestoppt.
ein großaufgebot der polizei und ihr begleithubschrauber "sicherten" den
ort. beim öffnen des pakets lächelte den verdutzten einsatzkräften
allerdings nur eine "quietsche-ente" entgegen.
mit straßensperren, hubschrauber und weithin zusammengezogenen
einsatzkräften suchten sie nach den verursachern der blockade, und bei
all dem rummel vergaßen sie offensichtlich völlig, den weiteren transport
des hochradioaktiven materials zu sichern.
als nach ca. 15 minuten die fahrt fortgesetzt wurde, erwartete sie keine
500 meter weiter schon das nächste hindernis: leuchtend weiße farbe und
ein auffälliger farbeimer direkt auf der schiene markierten die stelle,
an der das gleis mit einer dicken kette "verschlossen" war. obwohl der
zug eben erst wieder angefahren war, überrollte der lokführer die
markierte stelle und der zug kam erst zum stehen, als er das hindernis
schon erfasst hatte. glücklicherweise handelte es sich nicht um
schwerwiegendes blockadematerial, sodaß der zug nicht entgleiste und
weitere 15 minuten später die fahrt fortsetzen konnte. von der polizei
wurde der vorfall im weiteren verschwiegen. im polizeibericht war
lediglich zu lesen, daß der castor bei karlsruhe kurz aufgehalten wurde.
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Zehn Aktivisten auf den Gleisen im Oftersheimer Wald
Von unserem Redaktionsmitglied Andreas Lin
Schwetzingen/Oftersheim. Dass der Castor-Transport auf seinem Weg von der
französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague nach Gorleben durch
Oftersheim und Schwetzingen rollen würde, war anzunehmen. Passanten war
dies spätestens klar, als am frühen Samstagabend an beiden Bahnhöfen, an
allen Brücken, Unterführungen und Übergängen Polizeifahrzeuge standen.
Gegen 20.20 Uhr kam bei den Einsatzkräften plötzlich Hektik auf. Der
Grund: Im Oftersheimer Wald hatten zehn Atomkraftgegner die Gleise
blockiert, und der Transport musste stoppen, konnte aber nach etwa einer
Stunde seine Fahrt fortsetzen.
Im Vorfeld gab es keine Anzeichen dafür, dass ausgerechnet hier
Protestaktionen geplant sein würden. Davon gingen wohl auch die
Einsatzleitungen von Bundes- und Landespolizei aus, was aber keinesfalls
hieß, dass die Vorkehrungen für alle Eventualitäten nicht ganz
generalstabsmäßig getroffen waren. Bei Dunkelheit waren die Aktivisten,
die sich etwa 200 Meter nördlich des Bahnübergangs im Oftersheimer Wald
(zwischen Wildschweingehege und Wasserwerk Untere Hardt) postiert hatten,
aber nicht auszumachen. Aus dem langsam anrollenden Zug wurden sie aber
gesichtet und die Fahrt gestoppt. Binnen weniger Minuten waren die
Einsatzkräfte vor Ort. Gleichzeitig wurde aus Sicherheitsgründen der
Zugverkehr komplett eingestellt. Dies hieß zum Beispiel, dass die
Reisenden auf dem Bahnsteig in Schwetzingen einige Zeit ausharren
mussten. Auch ein Gleisstopfzug konnte nicht in Richtung Karlsruhe
weiterfahren. Von dort kam auch die Information: "Da sind Leute auf den
Gleisen." Bereits um 20.22 Uhr stand auf der Internetseite der
Pressestelle der südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen: "Es stehen
mehrere Leute auf dem Gleis, der Zug steht!"
Das Blaulicht der Streifenfahrzeuge war dann weithin sichtbar, ebenso der
stetig über der Strecke kreisende Polizeihubschrauber. Südlich des
Oftersheimer Wingertsbuckelwegs, der von der Kreuzung Heidelberger
Straße/Albert-Schweitzer-Straße über die B 291 und die Bahnstrecke führt,
war der Brennpunkt des Geschehens zu finden. Dort hatten sich die zehn
Atomkraftgegner, die aus dem gesamten südwestdeutschen Raum stammen, zu
ihrer Aktion entschlossen und waren von den starken Einsatzkräften dann
auch schnell auf dem Gleis geortet worden.
"Bei der ersten Aufforderung, die Gleise zu verlassen, passierte noch
nichts", war später von der mobilen Pressestelle der Bundespolizei
(früher Bundesgrenzschutz) zu erfahren. Danach allerdings folgte die
Gruppe, die einige Plakate mit der Aufschrift "Castor-Alarm - Wir stellen
uns quer" ausgerollt hatte, den Anweisungen der Polizei und leistete
keinerlei Widerstand. Der Castor-Transport konnte seine Fahrt gegen 21.20
Uhr wieder fortsetzen und auch der übrige Zugverkehr nahm seinen Betrieb
wieder auf. Nachdem Sicherheitskontrollen vorgenommen und die Personalien
festgestellt waren, wurden die Aktivisten gegen 22.30 Uhr bei inzwischen
kühlen Temperaturen noch an Ort und Stelle wieder auf freien Fuß gesetzt.
Ihre Aktion war politischer Natur, die zehn Männer und Frauen wollten auf
die Problematik und Risiken der Atomkraft, der Lagerung und der
Transporte aufmerksam machen. "Blockaden machen wir selten, meistens
demonstrieren wir, erklärte einer der Aktivisten, der aus Neckarwestheim
stammt und dort schon seit rund zehn Jahren der Protestbewegung angehört.
Andere waren das erste Mal bei einem aktiven Protest dabei, sie gehören
aber zu organisierten Gruppen, die auch miteinander vernetzt sind.
Die Stelle in Oftersheim hatten sie ausgewählt, weil sie wussten, dass
der Transport mit Sicherheit dort vorbeiführen wird. In der Vergangenheit
war der Castor (Castor ist die Abkürzung "cask for storage and transport
of radioactive material", also "Behälter für Lagerung und Transport
radioaktiven Materials") auch schon einmal über die Neubaustrecke oder
die pfälzische Seite gerollt.
Für die zehn wird die Aktion mit Sicherheit ein Nachspiel haben. "Uns
erwartet ein Bußgeld," weiß einer aus der Gruppe. Denn es handle sich nur
um eine Ordnungswidrigkeit, keine Straftat. "Unberechtigtes Betreten der
Bahngleise" heißt der Vorwurf aus Polizeikreisen. Ansonsten verlief die
gesamte Sache von beiden Seiten völlig stressfrei.
Schwetzinger Zeitung
13. November 2006
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Redaktion Aktuelles/Umwelt 12. November 2006 12:16 Uhr
CASTOR-Proteste in Südwestdeutschland erfolgreich
AtomkraftgegnerInnen halten CASTOR-Zug bei Stutensee 25 Minuten und
bei Oftersheim eine Stunde lang auf. Zahlreiche Proteste in ganz
Südwestdeutschland. Auch in Frankreich Protestaktionen.
Bei Stutensee legte eine Gruppe von Anti-Atom-AktivistInnen ein
Transparent und Gegenstände auf die CASTOR-Transportstrecke und
erzwang so einen Zwischenstopp von etwa 25 Minuten.
In der Nähe von Oftersheim (bei Schwetzingen) haben 10 Anti-Atom-
AktivistInnen ab 20:20 Uhr den CASTOR-Transport eine Stunde lang
aufgehalten. Inzwischen befinden sich die AktivistInnen wieder auf freiem
Fuß, nachdem sie in Gewahrsam genommen worden waren.
In Darmstadt-Kranichstein musste der Zug ab 22:38 Uhr für 25 Minuten eine
weitere ungeplante Zwangspause einlegen.
Am Bahnhof Wörth protestierten am Nachmittag etwa 100 Menschen mit
einer Mahnwache gegen den Transport. "Wir freuen uns besonders über die
große Zahl von Jugendlichen, die in diesem Jahr am Protest teilgenommen
haben", so eine SprecherIn der südwestdeutschen anti-atom-Initiativen.
In der Nacht zuvor, gegen 1:25 Uhr, hatten Anti-Atom-AktivistInnen bereits
in Frankreich den CASTOR-Transport in der Nähe von Serqueux mit auf
den Schienen platzierten Strohpuppen und Transparenten für etwa 100
Minuten aufgehalten.
Vermutlich wegen des gestrigen Feiertags in Frankreich (Ende des 1.
Weltkriegs) und der damit verbundenen hohen Anzahl an Sonderzügen
hatte sich die Ankunft des Zuges in Deutschland weiter verzögert. Im
pfälzischen Wörth war der Zug mit einer Verspätung von etwa zweieinhalb
Stunden um 17:15 Uhr angekommen.
Der Transport hat zur Stunde das Wendland erreicht und befindet sich in
der Nähe von Dahlenburg.
Weitere Informationen zum CASTOR-Transport gibt es bei der Pressestelle
der südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen oder auf den Internetseiten
http://www.castor-stoppen.de, http://neckarwestheim.antiatom.net oder
http://www.castor.de.
Für die Veröffentlichung dieser Presseerklärung bedanken wir uns im
Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
für die südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen
Eric Tschöp
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Pressestelle der südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen
Handy: 0160 - 992 181 52
Fax: 012 12 - 579 235 490
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Die Pressestelle Südwest steht im Vorfeld und während des CASTOR-
Transports
für Telefoninterviews und Rückfragen zur Verfügung und vermittelt während
der
Transporttage (vsl. 10. bis 12. November) Kontakte zu Anti-Atom-
AktivistInnen.
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